Der Wampler klingt allerhöchst „kultiviert“, liefert sehr viel mehr Bässe und Wärme in den Mitten. Diese Bässe sind zwar in leiseren Passagen wunderbar differenziert, aber im Normalbetrieb im Vergleich zum Diskant entschieden zu laut. Ärgerlich, dass sie sich letztendlich nur über den Verstärker reduzieren lassen. Besonders störend ist das in Verbindung mit meinen (Paula-) Humbuckern. Die Tele-Einspuler hingegen kriegen damit eine ganz neue (allerdings eher brave, nicht teletypische) Klangnote.
Es stimmt, dass er nicht rauscht. Aaber das ist relativ und bei dem geringen Umfang des Tonpoti-Klangspektrums auch keine Kunst: den Umfang an Höhen, den ich beim Wampler bei Rechtsanschlag kriege, erziele ich bei meinem nicht halb so teuren Boss CS 3 mit einer ca. Dreiviertelumdrehung – und der fängt auch erst das Rauschen an, wenn ich diese Marke überschreite
Der Wampler ist diskret, hifi, feinsinnig, tiefenlastig, warm, hat aber wenig Brillanz. Er mag eine gute Wahl sein, wenn es um ruhigere, poppigere oder jazzigere Aufgaben geht. Ein eierschneidend zickiger Bakersfield-Sound hingegen lässt sich damit höchstens andeutungsweise erzielen. Warum er gerade von Chicken-Picking-Meister Brent Mason beworben wird, ist mir daher ein Rätsel. Gut, er verändert den Originalton nicht sehr und das lässt sich auch noch stufenlos regeln. Aber wozu brauch ich dann überhaupt einen Kompressor ?