Nachdem mir der Kopf eines Wirbels aus Ebenholz abgebrochen war, suchte ich nach einem Ersatz. Bis dahin kannte ich diese Feinstimmwirbel noch nicht. Das Konzept ist einfach genial.
Vorteile:
- Das Stimmen ist nun sehr einfach, präzise und witterungsunabhängig
- Der Wirbelkasten des Instrumentes wird geschont, da sich der Wirbel nicht im Loch dreht
- Die regelmäßige Wartung der Wirbel entfällt
Nachteile:
- Der Wirbel ist aus Kunststoff
Selber einbauen
Es ist möglich, diese Wirbel selbst einzubauen, wenn man einigermaßen handwerkliches Geschick mitbringt. Ich habe an zwei Violinen diese Feinstimmwirbel erfolgreich einbauen können.
Man braucht auf jeden Fall eine Reibahle für Violinen (1:30). Die Wirbel stellt die Firma Wittner in drei Stärken her: Durchmesser 7,2; 7,8 und 8,6 mm. Der Durchmesser der am Instrument vorhandenen Wirbel sollte am Bündchen gemessen und dann die passende Ausführung gewählt werden.
Es ist davon abzuraten, alle Saiten gleichzeitig zu lösen, da dann das Instrument an Spannung verliert und der Steg später neu positioniert werden muss und wahrscheinlich auch der Stimmstock verrutscht oder herausfällt.
Am Einfachsten geht es, wenn man mit den unteren Wirbeln beginnt G - E, und einen nach dem anderen ersetzt. Dann D - A.
Da die Saiten beschädigt werden können, ist es sinnvoll einen neuen Satz Saiten mit zu bestellen und diese auch zu ersetzen.
Genaues Einpassen der Wirbel:
Der Schwierigste Teil ist das genaue Weiten des Loches. Der mittlere Teil kann bis zu 1mm in der Wand versenkt sein. Der erste Wirbel sollte durch schrittweises Weiten und Probieren eingepasst werden. Durch das spätere Eindrücken, rutscht er 1-2 mm weiter hinein als erwartet. Das sollte berücksichtigt werden. Eine Markierung an der Reibahle für die anderen Löcher ist sehr hilfreich.
Die Wirbel können gekürzt werden: absägen, feilen, schmirgeln und anschließend die Enden polieren. Ein feiner Schleifstein für Messer erwies gute Dienste.
Fazit:
Der Aufwand lohnt sich auf jeden Fall und erleichtert das Stimmen in Zukunft.