Ich habe einen passiven 5-Saiter mit PJ-Bestückung gesucht und so landete ich bei dem BB435. Die Retro-Optik gefiel mir auch, also her damit. Als Referenzmodell dient mein Hauptbass einer deutschen Firma, den ich seit Jahren intensiv spiele und gut das 2,5-fache kostet. Getestet wird hauptsächlich im Recording und Proberaum. Live ergab sich bisher nicht. Falls dort etwas Negatives auffallen sollte (z.B. schlechte Abschirmung), werde ich das hier nachtragen.
Ein kurzes Fazit vorweg:
Was Yamaha hier für den Preis bietet ist eine Sensation.
Optik:
Der BB435 ist optisch tadellos verarbeitet. Mir ist nichts Negatives aufgefallen. Mein Modell hat mitten auf dem Korpus über den Steg-Pickup einen Punkt durch die Holzmaserung, aber auf solche "Unvollkommenheiten" steh ich total und so ist Holz nun einmal;) 5/5 Punkte
Verarbeitung/Mechaniken:
Auch hier, alles perfekt. Seien es die Mechaniken an der Kopfplatte, der Widerstand, mit dem sich die Potis drehen lassen, die Bridge und die dortigen Einstellmöglichkeiten der Reiter, ich konnte keinen Makel finden. Und der unlackierte Hals fühlt sich großartig an und sitzt sauber in der Satteltasche. Die Bünde sind nicht scharfkantig und schön abgerundet an den Kanten. Das alles fühlt sehr hochwertig und nach einer teureren Preiskategorie an. 5/5 Punkte
Sound/Pickups:
Hier wird es natürlich sehr subjektiv, aber eine Sache will ich hier loswerden: Ich hatte etwas Bedenken, da die Abnehmer laut Yamaha-Homepage tendenziell in Richtung Vintage gehen sollen. Und da ich unsere/n Musik/Sound eher als modern einstufen würde, mit teilweise stark verzerrtem Bass (Darkglass lässt grüßen), wusste ich nicht, ob sich das gut verträgt. Diese Bedenken haben sich allerdings nach wenigen Minuten aufgelöst, als ich die bisherige Bassspur im aktuellen Recordingprojekt durch eine Neue mit dem Yamaha ersetzt habe. Der Yamaha kann problemlos im Bereich Rock/Metal bestehen und setzt sich mit seiner PJ-Bestückung und einer herrlich knackigen H-Saite hervorragend im Mix durch. Und das ohne große EQerei. Der Grundsound mit den Werkssaiten durch den Korpus (ich glaube extra longscale 130er D'Addarios) ist m.M.n. einfach nur großartig. 5/5 Punkte
Werkseinstellung:
Der BB435 war gut eingestellt, nicht perfekt aber gut. Die D- und G-Saite waren nicht oktavrein und ich habe die Saitenhöhe etwas reduziert (natürlich Geschmackssache). Die Brücke und Reiter sind aber top, weswegen das in kurzer Zeit erledigt war. 4/5 Punkte (was aber in Anbetracht der Preiskategorie immer noch sehr gut ist.)
Fazit:
Man merkt, ich bin begeistert und kann den Bass einfach nur weiterempfehlen. Er ist ein Arbeitstier ohne irgendwelchen Schnickschnack und hat sich auf das Wesentliche konzentriert: Tadellose Verarbeitung trifft auf hochwertige verbaute Komponenten. Ob der Yamaha langfristig meinen Hauptbass ablösen wird, muss sich noch zeigen, aber Verwendung findet er ganz bestimmt.
Nachtrag Dez 23:
Ich habe den Bass seit zwei Jahren im Studio und Live im Einsatz und er ist ausnahmslos mein Hauptbass geworden. Allerdings habe ich doch die Tonabnehmer durch Delanos (Humbucker) ersetzt, da der Yamaha J-Stegabnehmer etwas empfindlich bzgl. Einstrahlung in "schlechter Umgebung" war, wodurch es mir fast eine Aufnahme versaut hätte. Nun ist der Bass perfekt und die Suche hat ein Ende.