Yamaha Genos 2

Vorab: Ich besaß bzw. besitze etliche Keyboards, ältere und aktuelle von unterschiedlichen Herstellern, alle mit Stärken und Schwächen. Ich spiele vorwiegend Live mit Styles, aber ohne MIDI-Files. Nun sollte GENOS2 mein neues Hauptkeyboard werden.

Was mich umgehauen hat: Ein wahrhaft beeindruckendes, "Enterprise" ähnliches Bedienfeld! Aber nicht nur der Anblick mit den vielen LEDs, Displays und Reglern ist toll, alles fasst sich zudem hochwertig und wertvoll an. Mit der Bedienung kam ich (als ehem. Tyros5 Besitzer) trotz der Komplexität einigermaßen klar, alles scheint perfekt strukturiert und durchdacht zu sein.

Die Mehrfachbelegung von Dreh- und Schiebereglern ist und bleibt trotz LED-Kranz und LED Kette und Zusatzdisplay ein Problem. Die wichtigsten Funktionen hätte ich lieber fest zugewiesen auf den entsprechenden Bedienelementen. So wäre z.B. oberhalb der Wahltasten rechts für Lower/Upper1/2/3 genügend Platz für 4 Volume-Schieberegler.
Die Tastatur finde ich eher mittelmäßig, ein Kompromiss, aber kein Highlight.

Bei den Styles hat sich Yamaha deutlich verbessert, die früher oftmals überfrachteten oder eher belanglos klingenden Fahrstuhlmusik-Begleitungen sind wesentlich knackiger geworden. Allerdings konnten mich die neuen Ambiente- und Dynamikfunktionen nicht überzeugen, im Zusammenklang ging das meist unter. Das Problem ist nun, unter den unglaublich vielen tollen Styles "den Passenden" zu finden, dafür braucht es ggfs. Hilfsmittel.

Ein so hochmodernes Gerät weckt natürlich die Hoffnung auf Sounds, die eine komplett neue Dimension erschließen. Und hier kam die Enttäuschung: Pianos und Bläser ohne besonderen Ausdruck, Orgeln mit hartem Umschalten slow/fast und einiges anderes haben mir nicht gefallen. Die Gitarren sind hingegen klasse, aber unüberschaubar viele. Und bei den Chören nervten mich schon beim Tyros5 die "What-shall-we-drink" Sequenzen.

Ganz übel finde ich allerdings, dass es Yamaha immer noch nicht gelingt, die Übergänge von einem Sound zum anderen störungsfrei hinzubekommen, wenn die rechte Hand beim Umschalten liegen bleibt.
Beispiel: One Touch Setting On, Var. C rechts "Strings", dann Wechsel auf Var. D mit rechts "Fuzz Gitarre". Wenn man da die rechte Hand nicht rechtzeitig von den Tasten nimmt, kreischt es gewaltig.

Fazit: Musiker, die kein oder nur ein älteres Keyboard haben, sollten das GENOS2 unbedingt antesten. Und dann wahrscheinlich kaufen. Dazu kann man jeden Käufer nur beglückwünschen.

Auch ich finde das GENOS2 toll, die technische Perfektion, das Super-Touchdisplay, der Steinberg-Hall und vieles andere mehr hat mich zutiefst beeindruckt. Ich hätte ihn sooo gerne behalten, aber die musikalische Qualität vieler Sounds ist nicht "Outstanding" und übertrifft leider nicht das, was ich bereits seit Jahren besitze.
Sorry und Dank an Thomann für die Möglichkeit des zu Hause-Tests.

Mein erster Eindruck war, für den Preis hätte ich mehr erwartet. Aber ich habe den Genos zwei jetzt seit einigen Wochen und muss sagen, je tiefer Mann in die Materie einsteigt. Je mehr teils man ausprobiert und auch viele Feinheiten entdeckt, die neu sind, muss ich sagen, bin ich von dem Genus zwei überzeugt? Die Sounds und die Styles sind deutlich druckvoller. Der Klangumfang ist deutlich erweitert durch die DX7 Klangerzeugung und das nacharbeiten auch von bereits älteren Styles macht sich sehr positiv bemerkbar. Was mir auch sehr gut gefällt und überzeugt ist die neue zusammengefasste Live Control Bedienung . wie zeichnet sich durch eine sehr große Auswahl an Futures unmöglich Möglichkeiten aus. Dazu kommt dann auch noch die neuen Hall – Optionen, die sich deutlich auch bemerkbar machen macht auf auf den Sound. Das oft genannte fehlende Klapp-Display kann ich nicht nachvollziehen, da das neue Display sehr gut auch bei unterschiedlichen Lichtverhältnissen abzulesen ist. Was ich mir gewünscht hätte, wäre eine Überarbeitung des Stylecreators, der meiner Meinung nach doch sehr umständlich zu bedienen ist.

Ich bin und bin und werde es noch lange bleiben, einfach begeistert von diesem Klang und den Möglichkeiten. Einfach unglaublich, jetzt merke ich wieder, was mir seit Tyros 5 fehlte. Auch die ganzen Audiomöglichkeiten, wundervoll. Ich bin froh, dass ich um Teillieferung gebeten habe, so konnte ich schon fast 14 Tage damit zu spielen beginnen. Merkt Euch, wenn etwas nicht lieferbar ist, dann geht in den Chat und fragt nach einer Teillieferung. Diese kam dann auch super schnell und ordentlich hier an!

Warum habe ich nach vielen Jahren einen Genos durch Genos2 ersetzt und bin zufrieden?
Die Verbesserungen sind ja eher inkrementell und nicht weltbewegend.

Killerargument waren für mich die deutlich verbesserten Displays und Regler/Sliderbeleuchtung. Beim Genos habe ich mich immer unbewusst weit vorgebeugt, was auf Dauer auf den alten Rücken ging und die Spielfreude gekillt hat. Das neue Hauptdisplay ist hier spürbar besser, wenn noch weit von Smartfön oder Tabletdisplays entfernt. Sehr weit!

Cordloopertasten, FM Synthese, leicht verbesserter Pianoklang (sehr wichtig für mich) sowie viele kleine nützliche Bedienverbesserungen. HDMI Ausgang und BT Anschluss an Mobilgerät ebenfalls sehr willkommen.

Nun zur Kritik, die sich insb. an das Bundle mit Ständer und MS10 PA richtet.
Der Ständer ist grundsätzlich sehr gut, aber nicht Höhenverstellbar. Für MICH bedeutet das, dass ich bei den üblichen Bänken/Bürostühlen mit 60cm max. Sitzhöhe mindestens 5cm zu tief sitze. Auf Dauer melden sich da die Schultern und Arme.

Übel in der Kategorie nicht Fisch und nicht Fleisch ist der Genos Monitor MS10. Technisch erstmal nett integriert, klingt er wie ein Hifi Brüllwürfel. Gerade die verbesserten Piano Sounds sind dünn, langweilig im Solo Klang. Flugs angehängte kleine Yamaha HS50M liefern da einen ganz anderen Klang, wenn auch im Bassbereich zu dünn. Ich stelle nun Yamaha HS7 hin.
Ausserdem taugt das MS10 wegen seines hochempfindlichen Anschlusskabels auf keinen Fall für regelmässigen Ab/Aufbau. Habe die feinen Pins schon erfolgreich total verbogen. 20€. Das passt auf keinen Fall zum Anspruch des Genos 2 als Flagschiff. Auch dass die Ausgänge nicht symmetrisch sind.