Vorweg, ich bin absoluter Laie. Also von der Sorte: "Selbstsicheres Auftreten bei völliger Ahnungslosigkeit.". Deshalb kann ich null Angaben über irgenwelche Fachbegriffe machen oder bei diesen mitreden.
Ich war auf der Suche nach einem einfachen, aktiven Lautsprechersystem für einen Chor mit 6 Personen, welcher den Begriff der 'Kammermusik' neu beleben will.
Als 'eierlegende Wollmilchsau' sollte das Produkt also sowohl zu Hause (als Monitor für Proben), als auch für kleine (zukünftige) Auftritte verwendbar sein. Es sollte transportabel, leicht aufbau- und bedienbar sein.
Für die Anschlüsse von mind. 4 Mikrofonen und mind. je einen weiteren Anschluss zum Zuspielen von Begleitmusik über MP3 bzw. zur Aufnahme/Wiedergabe des 'Gesamtergebnissen' war eigenlich ein kleines Mischpult angedacht. Eigentlich...
Tja, und dann brachten mich meine zahlreichen Recherchen (ich bin ein Mann und liebe das) zu diesem Produkt bzw. eigentlich zuerst zum größeren Bruder, der Stagepas 600BT. Jedoch konnte ich mir, für meine Bedürfnisse, den Preisunterschied von zusätzlichen 360 Talern zur 400BT nicht schön rechnen.
Ok, bestellt und wie - nach meinen Erfahrungen - üblich bei Thomann ratz fatz und einwandfrei geliefert.
Dann kommt der schöne Teil (ich sagte es ja bereits, ich bin ein Mann und wenn ich mir was bestelle, was elektrisch betrieben wird und auch noch Schalter hat... Männer werden halt 8 und danach werden sie nur noch länger). Auspacken, anschließen, ausprobieren. Löppt! Alles idiotensicher.
Am besten gefällt mir das Staukonzept der Anlage. Box #1 nimmt auf der Rückseite die dazugehörige Mischpult-/Verstärkerkombination auf, die auch dort im Betrieb verbleiben könnte, wenn dies gewünscht/notwendig ist. Box #2 hat an gleicher Stelle ein kleines Stauchfach mit Deckel für alle notwendige 'Kabelitis' und evtl. weitere Kleinteile (siehe Adapter weiter unten). Weiterhin sind die Boxen an der Unterseite mit einem 35mm-Flansch zur Aufnahme eines entsprechenden Stativs versehen. Gut ist hier die integrierte Klemmvorrichtung zur Sicherung der Boxen.
Zur Verbindung der Boxen mit der Mischpult-/Verstärkerkombination werden 2 (zwei), jeweils 6m lange, aus meiner Sicht recht einfache, mit 6.3mm Klinkenstecker bestückte Anschlusskabel mitgeliefert. Hier hätte ich mir gerne etwas 'Stabileres', wie Speaker Twist, und eine Kabellänge von 10m gewünscht, aber ok.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass die Anschlusskabel mit mitgelieferten Ferrithülsen abzuschirmen sind, was wahrscheinlich technisch sinnvoll ist, aber über die, in der Bedienungsanleitung abgebildete 'Knoten-/Ringtechnik' rein optisch erheblich Einbußen in der B-Note mit sich bringt.
Für die Stromversorgung der Mischpult-/Verstärkerkombination gibt es ein 2m langes Kabel mit Kaltgerätestecker. Hier hätte ich mir gerne mind. 3m Kabellänge gewünscht, insbesondere dann, wenn man die Mischpult-/Verstärkerkombination 'abgesetzt' betreiben will.
Apropos 'abgesetzter Betrieb der Mischpult-/Verstärkerkombination'. Soll diese nicht auf dem Boden oder sonstwo unegal (rum-)liegen, gibt es auf der Rückseite zwei Gewinde zur Aufnahme des propietären Adapters Yamaha BMS10A, mit welchem man dann die ganze Angelegenheit auf ein handelsübliches Mikrofonstativ montieren kann. Über den (Apotheker-)Preis von 44 Euronen nur für diesen Adapter kann man trefflich streiten. Über dessen Ausführung sogar noch mehr. Ich habe in diesen (sehr sauren) Apfel gebissen, mag ich es doch gerne aufgeräumt. Aber ein einfaches, in der Mischpult-/Verstärkerkombination mittig angebrachtes 3/8"- oder 1/4"-Gewinde hätte mir vollkommen genügt.
Als nächstes habe ich als dynamisches Mikrofon das t.bone MB85 Beta und als Kondensator/Kleinmembran Mikrofon das t.bone EM 800 über XLR-Kabel angeschlossen und jeweils mit dem '2-Band-Equlizer (Höhen/Tiefen)' nach Gehör ausgepegelt. Das klang - nach meinen Maßstäben - alles recht anständig und sauber. Die weiterhin anwendbaren 'Effekte (Reverb)' sind wohl nicht mehr, als eine kleine Spielerei. Aber ok, sie sind da und machen was. Weiterhin scheint mir der zuschaltbare Schutz vor Rückkopllungen (Feedback Suppressor) auch seinen Dienst so zu verrichten, dass ein Ergebnis erzielt werden kann. Ob dies gut oder schlecht ist, kann ich wirklich nicht beurteilen. Wie gesagt - Laie.
Übrigens - Phantomspeisung, wenn sie benötigt wird, steht diese (zuschaltbar) nur auf den Kanälen 1&2 zur Verfügung (sowohl bei der 400BT, als auch bei der 600BT).
Als nächstes habe ich über mein Smartphone die MP3-Konserve zugespielt. Dabei findet sich für fast jede 'Klinkenkombination' ein passender Eingang (bei mir 3,5mm-/3,5mm-Klinke über Kanal 7/8). Bluetooth geht wohl auch, ist mir aber allgemein immer noch zu störanfällig. Daher habe ich es gar nicht erst ausprobiert, wird aber bestimmt auch seinen Dienst verrichten.
Das Klangergebnis konnte sich wirklich hören lassen. Klar, man darf hier keine Wunder erwarten. Die Physik lässt sich, trotz aller technischen Fortschritte, immer noch nicht überlisten. Aber aus meiner Sicht (nettes Paradoxon, wenn man eigentlich vom Hören schreibt) wurden Bässe, Mitten und Höhen sauber getrennt und gut wiedergegeben. Auch als ich den tieferen Sinn des Wortes LAUTsprecher etwas weiter ausgelegt habe, war das Ergebnis im Ohr nicht als unangenehm zu bezeichnen. Allerdings werde ich wohl bei einem Bühneneinsatz nicht um einen zusätzlichen Subwoofer herumkommen. Einen entsprechenden Ausgang bietet die Mischpult-/Verstärkerkombination und laut Bedienungsanleitung werden dann die Bassfrequenzen nicht mehr an die 'Standardboxen' weitergeleitet.
Ja, und dann gibt es noch einen 6,3mm-Monitor-Out-Anschluss, an dem man aber auch ohne weitere Probleme ein externes Aufnahmegerät anschließen kann.
Was kann ich zum Schluss meiner Ausführungen noch sagen? Ich glaube, man erhält für den ausgewiesenen Preis eine ordentliche und ausgewogene Leistung. Ich würde sogar soweit gehen und behaupten, dass die Stagepas 400BT mit eine der besten eierlegenden Wollmilchsäue ist, die man am Markt bekommen kann. Allerdings muss ich an dieser Stelle auch gestehen, dass ich mir meine Meinung ausschließlich nur über das Lesen von Daten und Fakten und das Betrachten von Bildern gebildet habe. Final beurteilen kann ich gänzlich nur die gekaufte Stagepas 400BT. Hier kann ich aber ganz klar sagen, dass diese Anschaffung in meinem (Anwendungs-)Fall keine Fehlinvestition war.