Der Zoom G11 sieht tatsächlich etwas anders aus wie seine ganze Konkurrenz...und er ist es auch.
Meine Soundvorstellungen waren immer schon etwas eigen und da ich über 20 Jahre lang nur 2 Multieffekte hatte, ist der G11 der einzige, der sich hier einreihen kann.
Die Gründe dafür sind:
Ich spielte über 16 Jahre lang den Digitech Rp10 als dieser damals erschien und danach bis heute das VOX Tonelab ST. Und ich habe in dieser ganzen Zeit nie über etwas anderes nachgedacht weil ich absolut zufrieden war. Ich muss dazusagen, dass ich seit den letzten 18 Jahren ein reiner Heimspieler geworden bin und aus Zeit-und Energiegründen nichts mehr mit Bands am Hut habe und auch daher keine aktuelle Erfahrung mehr mit Verstärkern habe. Dass der Zoom G11 der einzige Modeler ist, der sich als würdiger Nachfolger erweist liegt für mich vermutlich daran, dass Zoom wie auch Digitech und VOX ihre eigenen Amps und Effekte mit am Start hatten. Und irgendwie ist das etwas, was mir immer schon gefallen hat oder anders herum, meine Soundvorstellungen wie eben oben genannt etwas eigen sind (wie wahrscheinlich bei jedem) und Digitech, VOX und jetzt ZOOM genau das hatten oder haben was mir gefällt.
Das Zweite ist, dass ich all die Jahre seit es die modernen Modeler gibt mich nie mit Amps, IR´s, Cabinets (wie passt was zu was) beschäftigt habe und nun soll ich auf einmal wissen welches Cab zu welchem Amp sich wie anhört. Und da hat ZOOM für mich wieder einen riesen Vorteil. Man wird nicht erschlagen mit ellenlangen Listen und Kombinationsmöglichkeiten was einen von vorn herein überfordert und wieder die Lust an der Sache nimmt, sondern es gibt weniger aber bestimmte ausgesuchte Amps und auch gleich von der Benennung her - es lässt sich von den Abkürzungen her ableiten - die richtigen IR´s oder Cabs. Wobei ich sagen muss, dass die "Room" IR´s der Knaller sind. Man meint tatsächlich, man steht in einem normal großen Raum vor einem entsprechenden Verstärker. Ich stehe absolut auf das plastisch-organische Feeling bei diesen Sounds.
Vor allem Krampus, Pollex und BlueExtasy sind mit den richtigen IR´s besser als alles was ich von diversen Herstellern im 4 stelligen Preisbereich die letzten Jahre gehört habe. Beim ersten Einschalten erscheint gleich der Krampus als erstes Preset und ich habe damit erst mal die Zeit vergessen und eine halbe Stunde rumgedudelt.
Beim Einarbeiten mit dem G11 ist es von Vorteil, sich die Presets die einem zusagen genauer anzuschauen um die Kombinationen der Effektkette kennenzulernen wenn man sich eigene Sounds basteln will. Enorm hilfreich. Des Weiteren kann ich hier endlich über den Stomp Modus Effekte wie etwa einen extra Hall oder das Wah ein - und ausschalten wie es mir gefällt. Das G11 ist von der Praxistauglichkeit nahezu ideal aufgebaut. Wenn man sich am Anfang kurz mit der Gebrauchsanweisung auseinandersetzt wirds in Windeseile ein Selbstläufer und man hat richtig Spass am ausprobieren und Kombinieren von Amps, IR´s, Cabs und all dem anderen Angebot.
Und es ist wirklich jede Menge möglich, das sich klangmäßig mehr als hören lassen kann. Ach ja, der RectiOrg ist ebenfalls ein Anspieltipp (natürlich mit der richtigen IR).
Wer sich in der Angebotsflut die es heute am Markt gibt ein wenig allein gelassen fühlt und nicht recht weiss, was er denn nehmen soll, probiert einfach den G11. Preislich durch einen Markennamen nicht überteuert und ich denke fast ein wenig besser als manche hochgelobte Topmarke mit einem 6er in the Line ;-)
P.S. Fast hätte ich es vergessen, für den G11 braucht ihr keine Desktop-"App", was ich auch immer schon gehasst habe. Es geht alles über das Effektgerät, so wie es sein soll :-)