Nachdem mein „altes“ Eurodesk seinen Geist aufgegeben hat, bin ich bei der Suche nach Ersatz auf das Zoom gestoßen.
Ausschlaggebend war vor allem die Möglichkeit direkt im Mischpult auf SD Karte aufnehmen zu können.
Ich hatte jetzt ein paar Tage Zeit das L 20 zu testen.
Vorab: Ich mache elektronische Musik mit einer relativ hohen Anzahl von Hardware Synthesizern und verschiedenen Drumcomputer
An dem Gerät sind zunächst 3 Sub Mischer ( Einer für einen Drumcomputer mit diversen Einzelausgängen, zwei mit mehreren Synthesizern ) , Mikro für Gesang und verschiedene Synthesizer angeschlossen.
Es sind also bis auf Kanal 19/20 (den nutze bei Bedarf ich als Eingang für meine DAW) belegt.
Zunächst war ich ein bisschen irritiert, dass die Eingangssignale mit geschlossenen Gain Reglern extrem hoch waren. Kurz in die Anleitung geschaut, die „Pad „ Taste gedrückt und
das Problem war gelöst.
-Zur Soundqualität :Top. Wenn der entsprechende Synthesizer nicht rauscht, dann rauscht auch sonst nichts.
Die Anzahl der integrierten Effekte des Zooms sind für mich ausreichend und qualitativ komplett in Ordnung,
- Aufnehmen
Als nächstes habe ich einen kurzen Song (Krome Workstation als steuert via Midi verschiedene Synths an und ist auch die Master Clock) aufgenommen. Tempo vom Zoom vorher auf das Song Tempo eingestellt, Precount Metronom eingestellt und versucht rechtzeitig die Krome zu starten. Nicht ideal aber ging und Qualität der Aufnahme war top.
Dann hab ich die „Auto Rec“ Funktion entdeckt. Das bedeutet: sobald das L-20 ein Signal ab einer vorher festgelegten Lautstärke bekommt startet es automatisch die Aufnahme.
Also erneut den Sequencer gestartet und: läuft perfekt.
Alles synchron, keine Latenzen , keine merkwürdigen Tempo Sync Schwankungen, wie in Ableton Live.
Echt entspannend.
-Weiterbearbeitung in der DAW
Auch hier einfacher geht es nicht und die Qualität der mit dem L-20 aufgenommenen Wave Dateien (Abtastrate auf 24Bit und 48khz ) eingestellt, ist auch für die weitere Bearbeitung in der DAW bis zum Mastern top.
Das Zoom in den Card Reader Modus schalten , auf dem PC hat man dann Zugriff auf die SD Card, dann
einfach die jeweiligen Wave Dateien auf die verschiedenen Spuren ziehen, fertig.
Nutzung als Audio Interface mit Ableton Live :
Also grundsätzlich für die Nutzung von einem 20 Kanal Audio Interface sollte der PC oder das Laptop schon leistungsfähig sein.
In meinem Fall hat ein mit einer I9-9900KF und 32GB RAM ausgestatteter Rechner mit folgenden Einstellungen in Ableton Live 10 ohne Probleme (Knackser, Aussetzer oder heftige Latenz) funktioniert:
Buffer Size : 64 Samples
Sampling Rate 48000 Hz.
18 Eingangskanäle und 2 Ausgangskanäle sind vom Zoom L20 in Ableton belegt.
Fazit: ich wollte ein Mischpult und habe ein kleines Tonstudio bekommen mit dessen Bedienung ich als eher Halbwissender, wenn es um Tontechnik und Studio Technik geht, sehr gut klar komme und echt Spaß habe.