... ist dieser Digital-Rackmixer. Ein wunderschönes optisches und bedienungsfreundliches Teil, in das man sich relativ schnell eingearbeitet hat. Dass man um knappe € 700,- ein Digitalmischpult, ein digitales Aufnahmegerät für sage und schreibe 20
Einzelkanäle, die auf eine Speicherkarte aufgenommen werden können, wobei die Effekte bei 96 kHz nicht mit aufgenommen werden, für den Fall, dass die Spuren in einer DAW bearbeitet werden. Sie können dann dort mit den entsprechenden Effekten versehen werden. Das ist mir schon 5 Sterne wert, auch wenn das Gerät in einem Plastikgehäuse daherkommt, was aber durch die Rackeinbaumöglichkeit keine negative Kritik wert ist. Immerhin kann dadurch deutlich an Gewicht eingespart werden. Auf sehr hohem Niveau sind für mich auch die Effekte angesiedelt, von denen aus 2 Sektionen gewählt werden kann (beim L-12 ist nur eine Effektsektion vorhanden). Mir scheint, dass dies auch für den Livegebrauch ausreichend ist. Höchst postiv ist zu erwähnen, dass 6 Einzelausgänge für z. B. Monitoring zur Verfügung stehen, wodurch sich für bis zu 6 Musiker einer Band individuelle Monitoreinstellungen einrichten lassen. Sehr lobenswert! Für die einzelnen Channelstrips sind zwar keine Fader zur Verfügung und auch kane Lautstärkeregler, wohl neben den Gainreglern aber auch Kompressoren für alle einzelnen Kanäle. Fader findet man aber bei der hervorragend gestalteten App, die es vorerst nur für iOS-Geräte gibt. Diese funktioniert via Blutooth ausgezeichnet, wobei ich die Reichweite noch nicht überprüft habe. Für mich ein Kaufargument für ein Mischpult ist die Möglichkeit, die Effekte beim Sprechen per Fußschalter weg zu schalten, was hier integriert ist.
Gut wäre gewesen, wenn zum auch noch Send- und Returnbusses/Auxwege für externe Effektgeräte eingebaut hätte, was aber wohl den Platzverhältnissen, wie auch der Übersicht wegen nicht gemacht wurde und auch nicht unbedingt nötig ist.
L-20 bedeutet 20 Eingänge, 16 Mikrophoneingänge mit Phantomspeisungsmöglichkeiten in Gruppen zu 4, sowie 2 Stereo-Lineeingänge in 6,3 Klinkenform. Die ersten beiden Kombibuchsen sind auch als Hi-Z-Eingänge ausgelegt.
Mein erster Eindruck nach dem Test in meinem Homestudio ist ein ausgesprochen positiver und man bekommt jede Menge aktuelle Technik für das Geld. Nach dem ersten richtigen Härtetest live auf der Bühne mit einer 6-Mann-Gruppe werde ich die Rezension bei Notwendigkeit noch ergänzen. Irgendwo hab ich sinngemäß gelesen, dass das Behringer X-32 Rackpult eine mehr als günstige Alternative wäre, was ich nicht beurteilen kann ... Im Moment kann ich außer den erwähnten keine Kritikpunkte finden, was nicht heißen soll, dass es keine gibt. Ich bin kein Mischpultprofi, aber von diesem Teil begeistert.