Ich nutze das Teil in zwei Anwendungen: Audiointerface und Live Mixer. Zur Podcastnutzung kann ich daher nichts bewerten. Die Recordingfunktion habe ich auch noch nicht genutzt, könnte aber mal interessant sein.
Allgemein:
Insgesamt ein sehr kompaktes und vielseitiges Teil mit guter Haptik. Die Regler laufen gut, alles macht einen qualitativ guten Eindruck. Es wäre vermessen, in dieser Preisklasse Motorfader zu erwarten. Umso erfreulicher finde ich die Lösung mit den LEDs zur Sollwertanzeige beim Recall von abgesicherten Scenes. Die sieben Scenespeicher reichen für meine Zwecke aus. Etwas ungeschickt finde ich die Platzierung des USB Anschlusses auf der Geräteunterseite.
Audiointerface:
Im (Home)Studio war ich es leid, dauernd die Mikros und Instrumente auf einem Zweikanalinterface umzustecken und einzupegeln. Das L-8 bietet ausreichend Kanäle für meine Zwecke und ließ sich an einen W10 Rechner mit Studio One völlig problemlos anschließen. Lediglich der nötige Treiber musste von der Zoom Website geladen und installiert werden. Dan funzt alles, auch mit 24bit.
Live Mixer:
Für meine zwei Mann Akustikcombo sollte ein handlicher Mixer mit wenigstens sechs Kanälen und Batteriebetrieb (um auch Gartenparties ohne Kabeltrommel zu bespielen) her. Nach einigen Einsätzen hat sich das Teil durchaus bewährt. Der Klang ist ordentlich und mit der Dreiband Regelung ausreichend anpassbar, leider nicht getrennt für Main und Monitor. Drei unabhängige Monitormixe mit kräftigen Stereo Ausgängen ermöglichen individuelle Kontrolle. Als völlig daneben betrachte ich allerdings den Effektbereich. Nur ein Effekt lässt sich wählen, auf den dann alle Kanäle einen Send bekommen. Für unseren Liveeinsatz kann ich so höchstens einen Hall einstellen, der für alle Vocals und Instrumente gilt. Aber z.B. Hall für Vocals und Chorus für die Gitarren geht halt nicht. Diese Architektur ist praxisfremd und ich kann mir keine Anwendung vorstellen, wie ich die verschiedenen Effekte sinnvoll nutzen kann, wenn nur einer global läuft. Statt Batterien verwenden wir bei Outdoorgigs eine Powerbank am USB Kabel. Als Box nehmen wir dann übrigens die Bose S1 Pro. Reicht ewig...
Der Kauf hat sich bewährt. Trotzdem hoffe ich auf einige Verbesserungen/Erweiterungen per Firmware Update. Mal sehen, was die Zoom Entwickler da noch rausholen können (dürfen? wollen?..)
Nachtrag: leider gibt es auch keinen Fußschalteranschluss, der für Selbstaufnahmen mittels Punch In/Out extrem praktisch wäre.
+ Klein, leicht und handlich in der Praxis
+ ordentlicher Klang
+ 7 Scenespeicher mit LED Sollwert
+ 3 getrennte Monitormixe
+ Batteriebetrieb
- Klangregelung je Kanal gemeinsam für Main und Monitor
- nur ein Effekt global verwendbar
- USB Anschluss auf Geräteunterseite
- kein Fußschalter