Als Journalist nutze ich den Zoom P4, um Interviews via Telefon sowie Microsoft Teams, Zoom oder Skype aufzunehmen. In dieser Rolle ist das Gerät eine Idealbesetzung: ein Smartphone oder Fritzfon schließt man am 3,5 mm-Headhone-Ausgang über ein TRRS-Kabel an den Recorder an, Zoom oder Microsoft Teams über ein USB-C-Kabel. Im letzteren Fall fungiert der Zoom P4 als Soudkarte am PC oder Laptop. Die Kabel müssen separat erworben werden.Sowohl für das Telefon als auch für Zoom entsteht eine Mix-Minus-Schaltung, die eine Rückkopplung beim Gesprächspartner verhindert. Beim TRRS-Eingang passiert das automatisch, beim USB-C-Eingang muss man das einmalig im Menü anklicken. Das ist deutlich einfacher, als eine Mix-Minus-Schaltung an einem Mischpult über den Aux-Send-Kanal zu erzeugen. Die Aufnahmequalität des Zoom P4 ist gut, beim Telefon insbesondere dann, wenn HD Voice zum Einsatz kommt.
Der Zoom P4 hat vier Mikrofoneingänge. Einer davon lässt sich für Telefonaufnahmen nutzen, ein zweiter anderer für die Aufnahme von Microsoft Teams. Die Preamps liefern enorme 70 db Vorverstärkung und befeuern damit sogar Gain-hungrige dynamische Mikrofone. Sofern der Gain-Regler nicht weiter als Stufe 7 von 10 aufgedreht wird, sind die Mic-Eingänge rauschfrei. Einen Line-Eingang hat das Gerät nicht.
Der Zoom P4 zeichnet auf der SD-Karte alle Kanäle separat auf und zusätzlich ein Summensignal in Stereo. Zusätzlich kann man über das USB-C-Kabel das Summensignal am PC aufnehmen. Hab ich aber noch nicht genutzt. Aufnahmeformat ist immer WAV mit 44,1 KHz. Das Überspielen der Soundfiles auf den PC läuft vergleichsweise langsam. Deutlich schneller ist es, die SD-Karte in den PC zu stecken.
Die anderswo übliche Clipping-LED fehlt dem Rekorder. Ein schneller Limiter verhindert das Übersteuern, quetscht aber das Signal hörbar zusammen. Es empfiehlt sich daher, das Signal nicht weiter als 2/3 des Maximums auszusteuern. Dann hat man genügend Reserve und kann den Pegel später in Audition o. ä. auf das gewünschte Level anheben.
Das Gehäuse des Zoom 4 ist billig anmutender Kunststoff. Um ein Zerkratzen zu vermeiden, ist für den Transport eine gepolsterte Hülle notwendig, in der keine Kabel direkten Kontakt zum Rekorder haben.