Zultan 22" Ride CS Series

Nach zahlreichen Tests/Reviews und Meinungen von anderen Drummern (Internetforen), Youtube-Videos von anderen Serien der Zultanreihe und Freunden, welche die YIN und Rockbeat Serie spielen, habe ich mich einfach mal blind auf das 22" Zultan CS Ride gestürzt, ohne dieses groß vorher vorort anzuspielen (wie es ja immer empfohlen wird).

Wahnsinn. Das Ride ist echt ein Allrounder. Die Glocke ist klar und durchsetzungsfähig und bekommt von hartem Rock bis hin zu Jazz- und Latinrhythmen alles gebacken und passt wunderbar in den Gesamtklang des Schlagzeugs (habe noch 17" und 18" Rockbeat Crashes und eine 14" Yin Hi-Hat) und der Band (Saxophone, Gitarre, Bass).
Die Ridefläche kann man wirklich für alle Stilrichtungen nehmen. Durch das schnelle "Aufschaukeln" des Beckens lässt es sich sowohl hart crashen, als auch sanft spielen.
Brushes und Rods klingen ebenfalls sehr gut auf dem Becken.
Auch Live über die Overheads klingt es wie ein Becken, das dreimal/viermal soviel kostet (Meinung eines Tontechnikers nachdem Soundcheck, der völlig überrascht wirkte, als ich ihm den Kaufpreis nannte).

Habe auch vor kurzem die Möglichkeit gehabt es mit einem 21" Zildjian A Custom zu vergleichen und fand, dass das CS Ride locker mithalten konnte, für meine Ohren sogar besser klang.

Gewünscht war ein zusätzliches Zultan Ridebecken mit prägnantem Ping aber mit deutlich weniger Wash. Das Soundfile versprach solch einen Klang. Das gelieferte Exemplar war tonal noch höher als das Becken im Soundfile. Für einen 22 Zöller einfach zu hoch. Das k.o. für dieses Zultan CS Ride war aber ein penetrant hohes und unsauberes Rauschen. Dissonanzen bei Becken sind für mich absolutes no go. Seltsamer Weise sind die CS Becken von Zultan sehr obertonreich. Das wundert mich insofern als gesagt wird, dass mit geringerem Zinn Anteil der Klang obertonreichen wird. Somit müsste bei 25% Zinn der Klang eigentlich weniger Obertöne liefern. Paradox. Ich bin beim Beckenkauf zugegebenermaßen sehr kleinlich. Warum auch faule Kompromisse machen? Bei einer Bandprobe oder im Konzert, wo einem die Gitarreros das Gehör betäuben, hört man keine solche Schwäche der Bronze raus. Aber beim üben beleidigt jede Stickberührung Ohr und Seele. Die Messlatte hängt zudem sehr sehr hoch: der feine Klang meines 20er Zultan Dark Matter Rides vermag so manchem "Premium Ride" die Schamröte in die Glocke zu treiben.
Qualitativ gabs diesmal nix zu meckern - abgesehen von der Tatsache, dass man mir augenscheinlich kein neues Becken geliefert hat: Kleberückstände von einem Aufkleber an der Kuppe, jede Menge Fingerabdrücke und Stickspuren. Alles verschmerzbar wenn der Sound stimmt. Entgegen meiner Gewohnheit diesmal nur ein Exemplar bestellt und bestraft worden. Die Suche geht weiter. Drei 20er Zultan Q Rides sind bereits unterwegs. Hoffe, dass diesmal wieder ein WOW!-Becken dabei ist. Drückt mir die Daumen!
Nachtrag:
Nachdem ich auch von den Q Rides enttäuscht worden bin habe ich es mit 21er und 22er Zultan RAW Jazz Rides versucht und bin von beiden begeistert !