Zusammenfassung:
Guter, kleinerer Sub mit wenigen Schwächen, der in kleinen Räumen Mixing-Arbeit und Musikgenuss spürbar verbessert.
Prolog:
Ich hatte schon länger mit dem Gedanken gespielt mir einen Sub zuzulegen, da ich im gegebenen Raum und auf den Adam Boxen bei Musikstilen die auch Bass jenseits der 70Hz benötigt einfach nicht mehr viel hören konnte. Im Internet gab es dazu eher negative Meinungen ? von ?ein Sub bringt alle Schwächen des Raumes hervor und ist schwer zu bändigen? bis hin zu eher esoterischen Kommentaren, Subs seien ?für Mixing zu langsam? (?) ? war die allgemeine Erwartung bei Subwoofern scheinbar eine geringe. Ich war also mit dem Verpackungsmaterial extra vorsichtig ;)
Das Setup:
Genutzt wird der Adam Sub8 hier in Kombination mit zwei altehrwürdigen Adam P11a; das Signal geht dabei vom 12-Spur Yamaha Mischpult in den Sub8 und von hier aus in die Satelliten. Der Raum ist ein klassisches Schlafzimmerstudio, ungefähr 13qm² groß, ausgestattet mit 8 GIK 244 Breitbandabsorbern an den Erstreflektionspunkten.
Der Sub, und die Stärken:
Nach dem Auspacken stellte sich zuerst die Frage nach der Aufstellung. Nach einigem Probieren stellte sich heraus, dass der Sub den besten Klang liefert, wenn er einfach zwischen den Satelliten plaziert ist. Tatsächlich erzeugte der Sub auch sogleich in tiefen Moden kraftvolle Erdbeben, so dass ich noch eine Linearisierung des Bass- und Subbassbereichs per nachgeschaltetem ProQ vornahm. Das Ergebnis war in Anbetracht der vielen negativen Erwartungen überraschend. Der Sub bindet sich hier in das 2:1 Setup so ein, dass man ihn als separaten Woofer nicht wahrnimmt, ich habe eher das Gefühl die P11a wären plötzlich nach unten erweitert worden. Dabei ist die Erweiterung im Sweetspot allerdings nicht bis 28Hz sondern eher bis 31Hz linear, was für meine Zwecke aber völlig ausreicht. Sowohl beim Musikhören als auch beim Mixing machen sich die zusätzlichen 40Hz stark bemerkbar, dazu kommt, dass die HP Schaltung dazu führt, dass die Satelliten bei 80dB+ weniger überfordert wirken und die Mitten/Tieftöner ihren Frequenzbereich nun verzerrungsfreier und etwas räumlicher wiedergeben. Verzerrungen oder klare Schwächen bei der Basswiedergabe konnte ich beim Sub8 nicht erkennen; auch die in einem anderen Review angesprochene ?zusätzliche Oktave? erscheint mir eher ein Problem mit dem Raum zu sein. Der Sub bildet Bass sehr angenehm, gleichmässig und ? wohl auch aufgrund seines eher flachen Tiefpass ? harmonisch detailiert ab.
Besonderes und Nachteile:
Für mich etwas gewöhnungsbedürftig war bei der Aufstellung auf dem Mixing Desk die nach unten gerichtete Reflexöffnung ? etwaige Folien / Papiere etc., verselbstständigen sich gerne mal. Was ich verwunderlich fand war, dass der HP des Subwoofers (für meine Erwartung) nicht sonderlich steil ist. Was einerseits sicherlich zu einer smootheren Einbindung des Klangbildes führt erzeugte am Anfang etwas Stirnrunzeln, weil man es dadurch nicht hinbekommt, dass die Satelliten untenrum tatsächlich gar nichts mehr mitkriegen. Schade ist bei einem Subwoofer, dass sich die Phase nur 180° schalten lässt ? bei der Wellenlänge tiefer Frequenzen wäre eine Stufung der Phasenumkehr für mich praktisch gewesen.
Klarer Nachteil ist die etwas merkwürdige Reaktion des Subs auf Inputsignale, die er als laut einstuft. Hierbei kann es vorkommen, dass ein mittenlastiges Signal mit Peaks um die 88+dB den Subwoofer dazu bringt ständig abzuschalten, während ein Tiefpass-gefiltertes Bassmonster á la Brostep bei relativ gleicher oder sogar höherer Lautstärke fast das Haus einstürzen lässt, ohne dass der Woofer mit der Wimper zuckt. Ein Nachfragen bei Adam gab hier nur relative Klärung, der Sub wäre etwas empfindlich was die anliegende Spannung angeht; hier scheint es sich also eher um eine Besonderheit eines Bauteils zu handeln, als um eine Schutzfunktion. Für Producer, die höhere Peaks brauchen ohne dass der Sub8 schlapp macht würde ich daher empfehlen ihn separat anzuschließen, sei das über mehrere Outs vom Pult oder einen Monitor Controller.
Fazit:
Meine Sorge war unbegründet, der Sub8 ist innerhalb weniger Tage integraler Bestandteil meines Hörgenusses und meiner kreativen Arbeit geworden und ich habe hier definitiv den richtigen Kauf getan. Wer mehr Power und mehr Tiefe braucht, für den lohnt sich aber vielleicht der Vergleich mit entsprechend stärkeren Modellen.