Auf der Suche nach einer Einsteiger-Altflöte für unsere Tochter haben wir uns (trotz Warnung) zunächst für diese günstige Variante entschieden, die ca. 100 Euro günstiger ist als der Rest. Ich bin zwar selbst Musiker, für ein "Stück Holz mit Löchern" zum ersten Üben wollte ich nun aber nicht unbedingt gleich dreistellige Beträge ausgeben, dennoch aber lieber Holz als Kunststoff haben.
Positiv fällt auf, dass die Flöte aufgrund des weichen und im Windkanal recht wenig bearbeiteten Ahorns sehr sanft, dunkel und süß klingt, was ich für eine Altflöte sehr schön finde. Das mitgelieferte Zubehör ist brauchbar.
Allerdings intoniert die Flöte nur knapp die erste Oktave richtig, das f2 liegt gefühlt 25 Cent zu tief, was sich dann leider in die überblasenen Töne fortsetzt. Selbst für mich als gelernten und einigermaßen geübten Flötisten ist das Ausgleichen durch Luftstrom oder Teilöffnung von Grifflöchern nicht sinnvoll auszugleichen gewesen.
Weiterhin fiel beim Zusammensetzen auf, dass die obere Kante des Fußstücks schief geschnitten und nicht ordentlich nachbearbeitet wurde, so dass das Fußstück nicht bündig passt.
Fazit: Das Instrument ist bis auf die sehr präsente Brandmarke recht hübsch anzuschauen und klingt schön. Es ist aber in dieser Verarbeitung weder für einen Einsteiger noch für einen Könner sinnvoll spielbar. Vor allem die Oktavunreinheit macht sowohl das Solo- als auch das Ensemblespiel mit dieser Flöte unmöglich. Selbst einfachste Plastikflöten schaffen das besser. Möglicherweise ist dies auf die Verwendung zu frischen Holzes zurückzuführen, das nachträglich noch gearbeitet hat.
Wir testen nun eine Gebr. Schneider "Primus" barock mit Klappe. Glück im Unglück: Ursprünglich hatte ich auch nach einer Flöte mit Klappe gesucht, um den Kinderhänden das Greifen des f1 zu ermöglichen.