Um zu Hause per Midi meine Drums in der DAW ansteuern zu können, wollte ich Aerodrums mal ausprobieren.
Zunächst stellte ich alles in Aerodrums ein, indem ich mich genau an die Anleitung gehalten habe. Das hat soweit auch funktioniert.
Leider hatte ich übelste Audio-Latenz im Programm selber.
Das Problem ließ sich auch nicht mit Recherchen beheben. Meine Drums in der DAW konnte ich damit aber ohne Latenz ansteuern, was mich erstmal wieder fröhlich gestimmt hat.
Dann bin ich an die Feinheiten der Einstellungen gegangen. Sprich: Toms..Becken..alles in richtiger Position bringen.
Sobald es aber wirklich ans zocken ging, war der Spass vorbei.
Ich habe schon ein kleineres Schlagzeug programmiert, als ich eigentlich wollte. Trotzdem ist die Genauigkeit einfach nur grottenschlecht. Das liegt ganz klar daran, dass die Kamera die Bewegungen in 2-D erfasst. Das wusste ich vorher, hatte jedoch gehofft, dass das kein Problem ist, wenn man die Toms gut und weit genug auseinander platziert.
Für Leute, die nur Bassdrum, Hihat, Snare und 1 Becken spielen wollen, reicht das ganze aus. Mehr ist aber einfach nicht wirklich möglich, wenn man sauber spielen will.
Auch die Qualität der Hardware ist eher minderwertig. Die Fussensoren z.B. sind billiger Schaumstoff, der 100%ig nach mehrmaligen Gebrauch den Geist aufgeben wird. Eine Sonnenbrille aus Pappe...naja.
Würde das Prinzip gut funktionieren, wäre der Preis aufgrund der Idee ja gerechtfertigt. Aber hier stimmt Preis/Leistung einfach überhaupt nicht, weshalb ich leider auch zum ersten mal die Money-Back Garantie von Thomann beanspruchen werde.
Fazit:
Für den Spass zwischendurch ganz witzig. Aber es ist ein ziemlich teurer Spass, für das was man bekommt.
Wer ernsthaft zu Hause ein bisschen Drums zocken möchte, sollte sich lieber 400-500- Euro mehr sparen und ein einigermaßen vernünftiges E-Drum holen. Dicke Kork- oder Gummiplatten drunter und der Nachbar wird trotzdem nicht gestört. Das ist besser als Aerodrums. Idee gut...Ausführung/Endprodukt mehr als schlecht.