Das Instrument kam fast spielfertig bei mir an, dass ist schonmal lobenswert, da sicher nicht jeder weiß, wie man so etwas zusammenbaut. Die Verarbeitung ist auf den ersten Blick in Ordnung. Die Wirbel halten, die Saiten sind nicht gerissen und halten nun schon eine ganze Weile. Die dickere von beiden habe ich auf D, die dünnere auf A gestimmt, also im Quintabstand ähnlich einer Geige. Den Bogen muss man zwischen die beiden Saiten einfädeln, indem man die Haare einmal ganz "abschraubt" und dann wieder befestigt, das ist erstmal etwas gewöhnungbedürftig, da die Bogenhaare von beiden Seiten einkolophoniert werden müssen. Insgesamt ist der Bogen nur ganz ok, es ist so nicht einfach, einen sauberen Ton zu erzeugen. Mit einem Violinbogen hatte ich mehr Erfolg, auch wenn die Krümmung nach Innen hier etwas hinderlich ist, da die Haare beim Spielen nur mit der Hand gespannt werden. Insgesamt ist auch die Spielhaltung anders, als man es erwartet, man hält das Instrument ganz seitlich und kann dann jeweils eine Saite anstreichen (ich empfehle, sich hierzu ein paar Videos anzuschauen). Insgesamt bekam ich am Anfang nur einen eher krächzigen Klang heraus, aber mit etwas Übung wird es besser. Ich empfehle z.B. ein besseres Kolophonium zu verwenden. Mit etwas Gefühl kann man dann nach einigen Versuchen eine einfache Pentatonik spielen, die genauen Abstände zu treffen ist natürlich, wie bei fast allen Streichinstrumenten, nicht so einfach. Insgesamt ein schwieriges Instrument, auch wenn es nur zwei Saiten hat!
Wenn man es dann irgendwann nicht mehr anfassen mag ist es immer noch eine schöne Deko, ich bin nicht unzufrieden. Schließlich muss man bedenken, dass es kein Profi Instrument ist und eben recht preiswert. Und manchmal nimmt es ja doch wieder in die Hand, sei es nur, sich ein bisschen an experimenteller Musik zu versuchen. ;)