Ich habe mir den Kauf lange überlegt, da viele eine viel zu grobe und schlecht einstellbare Velocity-Curve beklagten. Mit dem neuesten Firmware-Update wird das Feeling um Welten besser. Hätte ich nicht gedacht. Jetzt gibt es wirklich nichts mehr zu meckern.
Das Ding mit der Tastatur ist ja immer Geschmacksache, deshalb schlecht zu bewerten. Was mir gleich aufgefallen ist, dass die Tasten einen ordentlichen Widerstand entgegensetzen, jedoch sehr schnell wieder hochschnellen, weshalb sie auch rasch wieder zur Verfügung stehen. Mein Motif XS8 wirkt dagegen eher "teigig". Mal sehen, wie sie sich über die Jahre entwickelt. Durch den guten Widerstand kann man auch sehr gut leise Passagen verwirklichen. Wählt man hingegen bei der Velocity Kurve "Logarithmisch", so sind auch schnelle Passagen kein Problem, da die Taste nicht mit Druck bedient werden muss. Also insgesamt fühle ich mich nach ein paar Tagen sehr wohl auf diesem "88-Schwarz-Weiß". Kann ich nur empfehlen. Klappernde Tasten, wie andere beklagen, kann ich bisher nicht nachvollziehen. Mal sehen, was die Zeit bringt.
Ich steuere damit MainStage, Logic und meinen Roland Integra 7. Man kann am Keylab 10 verschiedene Setups anlegen und z. B. die Drumpads zum Wechseln der Setups und für Program Changes innerhalb eines Setups verwenden. Damit man sich da noch auskennt, kann man jedes Drumpad mit einer eigenen Farbe versehen. Pro Setup sind alle Taster/Drehregler/Schieberegler jeweils dreimal konfigurierbar, was man dann durch drei kleine Taster umschaltet. Also Einstellung "noch und nöcher" und wer glaubt, eine Miditastatur wäre innerhalb von 5 Minuten konfiguriert, der irrt. Wird also Zeit, sich wieder mal um die Musik und nicht um die Technik zu kümmern.
Kurz noch zu den mitgelieferten Sounds: Man kann sich kostenlos Analog Lab V herrunterladen. Die Sounds klingen experimentell und extrem fett. Chapeau. Das Klavier haut mich jetzt nicht vom Hocker, in Sachen Live- und Allgemein-Tauglichkeit sind halt Workstations von Korg, Yamaha, Roland, Nord, Kurzweil usw. doch nicht zu unterschätzen. Das Upright hingegen macht echt Spaß. Die Synth Sound jedoch sind bärenstark. Wer jedoch "Analog Lab" professionell benutzen möchte, muss meines Erachtens doch die "V Collection" für 500 Euro dazu kaufen, da nur dann die Sounds von Analog Lab frei editierter sind. Bis Mai 2022 gibt es noch kostenlos das E-Piano Mark V. Wow. Damit macht E-Piano spielen wirklich spaß.
Einzig und allein hätte ich mir noch gewünscht, dass man mehr als einen Splitpoint setzen kann. Kann ich aber verkraften.
Viel zu viel geschrieben, aber vielleicht hilft es ja jemand. Ich finde, klare Kaufempfehlung.