MIDI Masterkeyboards oder auch USB Controller Keyboards sind in der heutigen Zeit wichtige Hilfsmittel für die Musikproduktion. Diese Tasteninstrumente besitzen keine eigene Klangerzeugung, sondern dienen der flexiblen Steuerung von DAW-Software (Ableton Live, Logic Pro X, Cubase usw.) auf dem Computer, von Apps auf Mobilgeräten oder von externen MIDI-Klangerzeugern. Mit einem solchen MIDI-Keyboard kann also jeder beliebige Klang gespielt und auch beeinflusst werden. Zusätzliche Bedienelemente sind Fader, Regler, Pads und Taster. MIDI Masterkeyboards gibt es in unterschiedlichsten Ausführungen und Größen, vom kleinen Mini-Format für die Reise bis zum komfortablen 88-Tasten-Hammermechanik-Keyboard für pianistische Ansprüche.
Dieser Kaufberater soll eine Entscheidungshilfe sein, um das beste MIDI-Masterkeyboard für die individuelle Anwendung zu finden. Dazu informiert der große Thomann Online-Ratgeber Masterkeyboards detailliert über alles, was beim Kauf eines USB/MIDI-Keyboard Controllers zu beachten ist. Die Thomann Studio/Synth/Computer-Abteilung bietet jederzeit Rat und Hilfe unter studio@thomann.de oder Telefon 09546-9223-30. Und wenn die Entscheidung für ein Masterkeyboard gefallen ist, sorgt Thomann mit der 30 Tage Money-Back-Garantie und der 3 Jahre Thomann Garantie für einen risikolosen Einkauf.
Kleine USB Keyboard Controller gibt es schon für unter 100 Euro. Die Größe und Qualität der Klaviatur sind ein wichtiges Kriterium bei der Kaufentscheidung. Die Auswahl reicht von 25 bis 88 Tasten. Auch der Einsteiger findet so das optimale MIDI-Keyboard für seine digitale Musikproduktion. Oft kann das Gerät über die USB-Verbindung mit Strom versorgt werden. Die Ausstattung des Gerätes sollte dem Einsatz entsprechend gewählt werden. Für die Fernsteuerung einer DAW benötigt man beispielsweise Transport-Taster und Regler. Spielhilfen wie Pitch Bend und Modulation sowie eine Layer- und Splitfunktion sind für den Bühneneinsatz wichtig. Auch die Bespielbarkeit der Tastatur und die Haptik der Bedienelemente spielen eine große Rolle. Für das gefühlvolle Spiel eines hochwertigen virtuellen Piano-Sounds bietet sich eine hochwertige Hammermechanik-Tastatur an.
MIDI ist die Abkürzung für „Musical Instrument Digital Interface“ und bezeichnet die Technik, mit der digitale Musikinstrumente und Computer miteinander kommunizieren.
Drückt man eine Taste am Masterkeyboard, so wird über das MIDI-Kabel die Information gesendet, welche Note mit welcher Anschlagsstärke gespielt wurde und wann sie wieder losgelassen wird.
Auch Controller-Daten wie beispielsweise vom Modulationsrad werden übertragen. Ein virtuelles Musikinstrument im Computer oder ein angeschlossener Synthesizer erzeugt dann daraus einen Klang.
MIDI-Daten können über spezielle, 5-polige MIDI-Kabel oder auch über ein normales USB-Kabel übertragen werden.
DAW steht für Digital Audio Workstation und ist eine Musikproduktions-Software für den Computer.
Mit ihr kann man Audio- und MIDI-Daten zu Klängen verarbeiten. Es werden Sounds aufgenommen, künstlich erzeugt, mit Effekten belegt und auf vielfältigste Weise digital manipuliert, bis das Ergebnis den eigenen Wünschen entspricht.
Mit einem USB/MIDI Controller kann eine DAW ferngesteuert und die in ihr vorhandenen virtuellen Instrumente gespielt werden.
Bekannte DAWs sind z. B. Apple Logic Pro, Cubase, Ableton Live oder Presonus Studio One. Auch Apple Mainstage ist eine DAW, die allerdings nicht für die Musikproduktion, sondern für die Live-Performance auf der Bühne konzipiert ist.
Die extrem kompakten USB-Keyboards besitzen meistens eine Mini-Klaviatur mit kleineren Tasten, die trotzdem anschlagsdynamisch spielbar sind. Größere Masterkeyboards haben leicht-, halb- oder vollgewichtete Tastaturen, die sogar mit Aftertouch ausgestattet sein können.
Für die Steuerung der virtuellen Instrumente werden Fader und Regler benötigt, die MIDI Control-Daten senden. Drehregler können auch als Endlosregler ausgeführt sein. Transport-Tasten z. B. für Start, Stop und Rec steuern die Musiksoftware am Computer. Mit oft anschlagsdynamischen Drum-Pads können beispielsweise Loops oder Samples angetriggert werden. Oft sind Taster und Pads auch mit einer farbigen Leuchtfunktion ausgestattet, um optische Rückmeldungen zu geben. Ein Display erleichtert die Bedienung eines Masterkeyboards erheblich, vor allem, wenn komplexe Einstellungen verändert werden sollen.
Um lebendige Artikulationen einzuspielen, sind Spielhilfen wie Pitch-Bend- und Modulationsrad bzw. Joystick unerlässlich. Falls eine Tastatur mit nur wenigen Oktaven vorhanden ist, kann eine Verstellung der Oktavlage über entsprechende Bedientasten sehr hilfreich sein. Ein Arpeggiator feuert eine bestimmte Notenfolge synchron zum Tempo automatisch ab. Step-Sequencer helfen bei der Beat-Programmierung.
Die Verbindung zu anderen Geräten geschieht entweder über einen MIDI- oder einen USB-Port. Für den Bühneneinsatz ist es vorteilhaft, wenn beide Alternativen vorhanden sind. So können über den Midi-Anschluss andere Keyboards oder Soundmodule angesteuert werden, während der USB-Port die Midi-Daten zu einem Computer schickt. Die Stromversorgung des MIDI-Keyboards geschieht meistens über das USB-Kabel (Bus-powered) oder über ein externes Netzteil. Durch ihr geringes Gewicht und die relativ geringe Stromaufnahme gibt es viele USB-Keyboards mit Batteriebetrieb. Ein Sustain-Pedal kann eigentlich immer angeschlossen werden, zusätzlich bieten komfortable Instrumente auch einen oder mehrere Anschlüsse für zuweisbare Pedale.
Die meisten USB/MIDI Keyboard Controller sind programmierbar und können verschiedene Setups speichern. Mithilfe einer komfortablen Editorsoftware des Herstellers ist es oft möglich, die Einstellungen des Instruments am Rechner zu verändern und zu verwalten.
Der neue MPE-Standard (MIDI Polyphonic Expression) ermöglicht eine sehr ausdrucksstarke Performance, weil hier z. B. Pitch Bend-Daten für jede einzelne Note auf unterschiedlichen MIDI-Kanälen gesendet werden. Das futuristische Seabord von Roli nutzt MPE.
Für den User, der die ersten Schritte in die eigene Musikproduktion unternehmen möchte, gibt es sehr gute USB/MIDI Keyboard Controller ab ca. 100 Euro. Einsteiger benötigen leicht zu bedienende Geräte, die die wichtigsten MIDI-Daten sendet, um die musikalischen Ideen in den Rechner oder das Tablet zu übertragen. Meist reicht eine Tastatur mit maximal 49 leichtgewichteten Tasten in normaler Tastengröße mit USB, Spielhilfen und einigen zuweisbaren Reglern und Pads zunächst aus. Oft haben MIDI-Masterkeyboards vom Hersteller ein Software-Bundle mit Lite-Versionen von DAWs und virtuellen Software-Instrumenten dabei, damit man sofort loslegen kann.
Für den schnellen Edit backstage oder unterwegs reicht auch ein kompaktes Basismodell mit Mini-Tastatur, das als Zubehör im Rucksack mitgenommen werden kann. Hier gibt es sehr preiswerte Geräte mit 25 oder mehr Minitasten ab ca. 50 Euro, die ihren Zweck erfüllen. Besonders nützlich ist dabei, dass eigentlich alle Geräte USB-powered und class compliant (USB Plug-and-Play ohne Treiber-Installation am Computer) sind. Auch die Verbindung zum Smartphone oder Tablet ist heutzutage unkompliziert möglich.
Das Gehäuse und die Bedienelemente und Spielhilfen sollten von robuster Qualität sein. Die Tastatur sollte einen größeren Umfang haben, um die Oktav-Umschaltung während der Performance nicht zu oft benutzen zu müssen. Zusätzliche Pedale (z. B. Expression) sollte man nutzen können, um mehr Kontrolle über den gespielten Klang zu haben. Eine Layer- und Split-Funktion mit entsprechenden Tastern kann für den Live-Einsatz sehr praktisch sein. Ein richtiger MIDI-Anschluss wird benötigt, um externe Hardware-MIDI-Komponenten anzusteuern. Das klassische Masterkeyboard ist mit mehreren programmierbaren Tastatur-Zonen ausgestattet, um auf verschiedenen MIDI-Kanälen auch verschiedene Klangerzeuger anzusprechen. Durch das Abfeuern von Program-Change-Befehlen können komplette Bühnen-Setups umgeschaltet werden. Für die Bühne bietet sich auch ein Keytar Controller zum Umhängen an. Ein solches tragbares Performance-Keyboard erhöht die Bühnenpräsenz und macht Spaß!
Für die Fernsteuerung der DAW-Funktionen besitzen viele USB/MIDI Keyboard Controller spezielle Modi (Mackie Control, HUI), in denen die Regler und Taster standardisierte Controller-Daten aussenden, die von vielen DAWs sofort für bestimmte Aufgaben (Volumen, Pan, Mute/Solo usw.) automatisch richtig erkannt werden. Wenn eine bestimmte DAW genutzt wird, kann es sinnvoll sein, ein Keyboard zu kaufen, das speziell auf diese DAW zugeschnitten ist. Beispielsweise wurde die Novation Launchkey Serie für Ableton Live optimiert. Nutzt man vorrangig bestimmte PlugIns, kann auch hier ein bestimmtes Masterkeyboard sinnvoll sein: Native Instruments bietet mit der hochwertigen Komplete Kontrol S-Serie ein vorkonfiguriertes Mapping für ihre NI KOMPLETE Instrumente sowie viele NKS-kompatible (Native Kontrol Standard) Instrumente von führenden Drittanbietern. Falls analog gesteuerte modulare Synthesizer vorhanden sind, bietet sich ein Masterkeyboard mit den aus der Vergangenheit geretteten CV/Gate-Ausgängen an.