Die Augustine Red war für mich nach langen Jahren des Ausprobierens anderer Marken wie eine Rückführung zu meinen lange zurückliegenden Anfängen auf der klassischen Gitarre. Das folgende ist deshalb sehr subjektiv: Die Reds sind nach wie vor gute "Middle of the road"-Saiten für den Alltagseinsatz, preislich günstig, relativ lange haltbar (bei mir bei täglichem Spielen bis zu drei Monate) und haben eine ordentliche Haptik. Das ist für mich als nagellosem Spieler ein wichtiges Kriterium. Ich kann mir aber vorstellen, dass die Reds für kraftvoll zugreifende Guitarristas nicht genug "Bumms" haben und für die großen Konzertsäle (die wir ja alle dauernd bespielen, nicht wahr? ;-) ) zu leise sind. Für den Hausgebrauch sind sie aber sehr geeignet und liefern ein ausgewogenes Klangbild. Mir fällt an Augustine-Saiten im Vergleich zu anderen Fabrikaten immer wieder auf, dass das verwendete Nylon-Material irgendwie elastischer ist, was beim Besaiten und beim Nachstimmen hilfreich ist. Außerdem liefert Augustine ausreichend lange Saiten, so dass man beim Besaiten zunächst einen bequemen Überstand am Knüpfbord und in der Mechanik lassen kann, den man später mit dem Saitenschneider abschneiden kann. Solche Kleinigkeiten machen das Gitarristenleben angenehmer und zeigen auch, dass die Augustiner eine "no fuss"-Produktstrategie verfolgen und viel Erfahrung haben. Die Reds haben also meine ganze Sympathie. Wer die gleichen Diskantsaiten, aber Basssaiten mit geringerer Spannung haben will, sollte zu den Blacks aus der gleichen Produktlinie greifen.