Ich spiele Blockflöte als Amateur und möchte für ein ordentliches Instrument nicht unbedingt eine Riesensumme ausgeben. Auf der Suche nach einer zweiten Tenorblockflöte entschied ich mich auf Grund guter Bewertungen für die 511 B-E-Blockflöte von AULOS.
Das Instrument wurde von Thomann wie gewohnt sehr rasch und sicher verpackt geliefert. Bereits beim ersten Auspacken zeigte sich, dass die mitgelieferte Original-Kunstledertasche nicht besonders praktisch ist. Ich nehme meine Flöte gelegentlich auf Reisen mit, deshalb habe ich nach einer Alternative gesucht. Beim örtlichen Händler habe ich im Sortiment der Firma Moeck eine wesentlich handlichere, aber nicht ganz billige Tasche gefunden (Artikelnummer Z1243). Sie besteht aus Textilmaterial und ist etwas kürzer und breiter als die Tasche von AULOS. Dank einer durchdachten Inneneinteilung kann man in der Tasche alle Teile der Symphony-Tenorblockflöte, auch das verhältnismäßig lange Mittelstück, sicher verstauen. So lässt sich die Flöte gut transportieren. Nützlich finde ich die von AULOS beigelegte Daumenstütze. Sie bleibt, einmal angebracht, bei normaler Handhabung sicher an ihrem Platz und ermöglicht es, die Flöte bequem halten.
Die Flöte ist erwartungsgemäß recht groß, aber nicht übermäßig schwer und besitzt die übliche glänzende Oberfläche. Sie liegt gut in der Hand. Die drei Teile sind präzise gefertigt und lassen sich mit wenig Kraftaufwand zusammenstecken. Ich fette zum Erhalten der geschmeidigen Passung den oberen Zapfen sehr häufig mit dem mitgelieferten Fett nach, denn ich nehme das Kopfstück oft ab.
Die Löcher für den Mittel- und Ringfinger der rechten Hand liegen etwas weit auseinander. Daran muss man sich gewöhnen und sollte keine allzu kleinen Hände haben. Die Mechanik der Doppelklappe ist für den kleinen Finger gut bedienbar, sobald man durch Verdrehen des Fußteils die passende Position gefunden hat. Ich habe mir an der Unterseite der Flöte mit Filzstift eine kleine Markierung angebracht, damit ich nicht nach jedem Zusammenbau aufs Neue herumprobieren muss.
Die leichtgängige und präzise Klappenmechanik der Symphony-Tenorblockflöte besteht vollständig aus Kunststoff, schließt dicht und wirkt langlebig. Ihre Betätigung erzeugt ein unvermeidliches, sehr dezentes Klicken. Die aus Metall gefertigte Mechanik meiner alten hölzernen Hohner-Tenorblockflöte ist merklich lauter. Im Unterschied zu Kunststoff-Modellen anderer Hersteller liegen die Bohrungen für das c1 und das cis1 bei der Symphony nicht dicht neben- sondern knapp hintereinander. Man findet das interessanterweise sehr ähnlich auch bei hölzernen Tenorblockflöten mit Klappen.
Das Instrument ist gut intoniert. Es klingt angenehm, recht ausgewogen über den gesamten Tonumfang und für eine Kunststoff-Flöte überraschend „holzig“. Die AULOS Symphony kann klanglich sehr gut mit meiner hölzernen Tenorblockflöte mithalten. Sie klingt sogar deutlich brillanter als diese. Dazu trägt sicher die aufwändige Gestaltung des Windkanals bei, die sich nur mit Kunststoff kostengünstig verwirklichen lässt. Bei Blockflöten aus Holz findet man eine vergleichbar komplexe Bauform erst im höherpreisigen Segment. Ich vermute, dass die Klangqualität hochwertiger Kunststoff-Instrumente nicht selten etwas abschätzig bewertet wird. Ein edel klingendes Profi-Instrument aus Holz kostet je nach Ausführung bekanntermaßen deutlich mehr als das Zehnfache eines guten Kunststoff-Instruments. Es verlangt neben regelmäßigem, aber nicht zu exzessivem Spielen auch gewissenhaftes Ölen und gelegentlich eine Wartung in der Werkstatt; das alles muss man sich leisten können und wollen, vor allem als Amateur.
Das Modell Symphony ist dagegen äußerst pflegeleicht. Im Windkanal bildet sich zwar bei kühlen Temperaturen leichter als bei Holzinstrumenten lästiges Kondenswasser. Es empfiehlt sich daher, das Kopfstück vor dem Spielen mit den Händen anzuwärmen. Zur Verringerung des Kondenswasser-Problems kann man das Kopfstück zusätzlich ab und zu in warmem konzentriertem Spülmittelwasser baden. Es genügt, nur die obere Hälfte einzutauchen. Teure Antikondens-Mittel wirken nicht besser als schlichtes Geschirrspülmittel. Den Schnabel des Kopfstücks sollte man abschließend mit einem feuchten Tuch abwischen; das vermeidet Spülmittel-Geschmack im Mund.
Ich spiele die Symphony-Tenorblockflöte nun seit mehr als einem halben Jahr fast täglich und bin mit ihr äußerst zufrieden. Sie lässt sich angenehm spielen und bietet eine hohe Klangqualität. Meiner Meinung nach ist sie eine sehr gute Empfehlung für alle Musikerinnen und Musiker, die eine gute Tenor-Blockflöte suchen und kein Profi-Instrument brauchen.