Das Banjo trägt neben der Fiddle, Mandoline und Westerngitarre sehr entscheidend zum typischen Klang der nordamerikanischen und irischen Folklore bei. Egal, ob in der traditionellen Old-Time-Music, im Irish Folk, im Bluegrass oder im modernen Country – überall spielt das Banjo eine wichtige Rolle. Bei der Entwicklung des heutigen Banjos haben sich einige Bauformen und Variationen etabliert, die verschiedene Stile und Ansprüche bedienen.
Der folgende Kaufberater soll helfen, einen Überblick über die Formen und Einsatzgebiete des Banjos zu bekommen. Bei weiteren Fragen steht selbstverständlich auch die Thomann Gitarren-Abteilung unter gitarre@thomann.de, Telefon 09546-9223-20 und im Chat mit Rat und Tat zur Seite.
Weil die Anschaffung eines Musikinstrumentes immer eine Vertrauenssache ist, sorgt die 30 Tage Money-Back-Garantie von Thomann für ein risikoloses und entspanntes Einkaufen. Und nach dem Kauf bieten 3 Jahre Thomann Garantie lange und sorgenfreie Freude am Instrument.
Möchte man als ein Einsteiger das Banjospiel lernen, ist es zunächst ratsam, sich Gedanken darüber zu machen, in welcher Musikrichtung das Instrument zum Einsatz kommen soll. Im Bluegrass und Country wird in der Regel ein fünfsaitiges Banjo gespielt. Im Dixieland oder auch im Irish Folk ist hingegen das viersaitige Banjo die typische Wahl. Für Gitarristen, die schnell umsteigen und nicht auf ihre gewohnte Gitarrenstimmung verzichten möchten, können sechssaitige Banjos die Lösung sein. Absolut entscheidend für den Klang und auch für die Lautstärke ist außerdem die Unterscheidung zwischen einem Open-Back-Banjo und einem Bluegrass-Banjo. Letztere verfügen über einen Resonator, der im Zusammenspiel mit dem Tonring für einen lauten und obertonreichen Klang sorgt. Demzufolge können sich Bluegrass-Banjos im Ensemble mit anderen Instrumenten sehr gut behaupten. Open-Back-Banjos, wie sie beispielsweise in der traditionellen amerikanischen Old-Time-Music gespielt werden, offenbaren hingegen einen leiseren und weicheren Klang. Es spricht dabei dennoch nichts dagegen, Bluegrass-Stücke auf einem Open-Back-Banjo zu spielen. Besonders für das Üben daheim in Zimmerlautstärke können Open-Back-Banjos die richtige Wahl sein. Letztendlich ist es natürlich auch eine Frage des Geschmacks, für welche Variante man sich entscheidet. Thomann führt eine große Auswahl unterschiedlicher Banjos von renommierten Marken wie Deering, Gold Tone oder Harley Benton. Dabei finden sowohl Anfänger ein gutes Instrument für den Einstieg als auch fortgeschrittene Spieler ihr Traum-Banjo.
Fünfsaitiges Banjo
Die obere Saite des fünfsaitigen Banjos läuft nur bis zum Stimmwirbel am 5. Bund. Die typische Bluegrass-Stimmung lautet g-D-G-H-d. Weitere häufig benutzte Stimmungen sind das sogenannte „Double-C-Tuning“ (g-C-G-c-d ) oder das „G-Modal-Tuning“ (g-D-G-c-d). Das Bluegrass-Banjo verfügt über einen Resonator und einen Tonring und erzeugt einen lauten, obertonreichen Klang. Open-Back-Banjos sind zur Rückseite hin offen und haben einen milderen und leiseren Klang.
Viersaitiges Banjo
Das viersaitige Banjo ist in verschiedenen Ausführungen und mit unterschiedlichen Mensuren erhältlich.
Das sogenannte Plektrumbanjo verfügt über 22 Bünde und wird c-g-h-d’ gestimmt.
Das Tenorbanjo ist wiederum mit 17 oder 19 Bünden versehen und wird in Quinten gestimmt.
Im Jazz ist beim Tenorbanjo die Stimmung c-g-d’-a' geläufig.
Im Irish Folk hingegen stimmt man das Tenor Banjo eine Oktave tiefer als die Geige in G-d-a-e’.
Auch bei den viersaitigen Banjos gibt es sowohl die offene Bauweise als auch die Variante mit Resonator und Tonring.
Eine spezielle Ausführung des viersaitigen Banjos ist die Banjo Ukulele.
Sechssaitiges Banjo
Das Banjo mit 6 Saiten wird auch Gitarrenbanjo genannt und ist weniger verbreitet als das fünfsaitige oder viersaitige Banjo. Es wird wie eine Gitarre gestimmt und eignet sich gut für Gitarristen, die im Handumdrehen einen Banjo-Sound benötigen. Typische Spielweisen des Bluegrass-Banjos lassen sich nicht ohne Weiteres authentisch umsetzen.
Banjos werden in der Regel mit Stahlsaiten bespannt. Dabei hält das Thomann-Sortiment speziell auf die verschiedenen Bauweisen zugeschnittene Banjo-Saiten parat. Typisch für fünfsaitige Banjos ist ein Saitensatz in den Stärken. .010- .012- .016- .023- .010. Bei viersaitigen Tenorbanjos werden häufig die Stärken .009- .016- .023- .030 gespielt. Spielt man hingegen ein sechssaitiges Banjo, ist man mit einem .011- .042 Saitensatz gut beraten. Bluegrass-Banjos werden mit Fingerplektren in der rechten Hand gezupft. Dabei werden im Detail ein speziell zugeschnittenes Daumenplektrum und Fingerplektren am Zeige- und Mittelfinger verwendet. Die meisten Spieler schwören dabei auf Fingerpicks aus Metall. Auf dem viersaitigen Tenorbanjo spielt man wiederum gern auch mit einem normalen Plektrum. Banjofelle müssen im Normalfall nicht gewechselt werden. Dennoch hat die Spannung des Fells einen wichtigen Einfluss auf den Klang des Instrumentes und darf gegebenenfalls ab und an nachjustiert werden. Wer keine Erfahrung im Nachspannen des Fells hat, sollte sich ruhig Rat beim Fachmann oder einem Schlagzeuger suchen. Wichtig ist es auf jeden Fall, die Schrauben behutsam und gleichmäßig nachzuspannen und anschließend das Ergebnis zu überprüfen.
Das Banjo, wie wir es heute kennen, hat seine Vorfahren im afrikanischen und asiatischen Raum, in Form von Trommeln, die mit Saiten bespannt wurden. Erstmals schriftlich erwähnt werden Banjo-artige Instrumente tatsächlich schon im 17. Jahrhundert. Durch den Sklavenhandel kamen die Instrumente aus Afrika auch in die USA und waren dort sehr prägend für die musikgeschichtliche Entwicklung des Landes. Dabei waren die Instrumente zunächst noch mit Tierfellen und Darmsaiten bespannt. Als die Urform des heutigen Banjos gilt die Variante mit fünf Saiten, die im Laufe der Zeit modifiziert und weiterentwickelt wurde. Wichtig zu erwähnen ist außerdem der von Gibson entwickelte Tonring aus gegossenem Metall, der einen großen Einfluss auf den typisch perkussiven, lauten und obertonreichen Ton eines modernen Bluegrass-Banjos hat.