Die Basis für alle Modularsysteme ist ein Rahmen, in den die Module eingesetzt werden. Behringers Eurorack 104 ist ein einzeiliger Rahmen, der sich aufgrund seiner geneigten Pultform für Desktop-Setups eignet. Mit einer Breite von 104 Teileinheiten (TE) bietet er mehr Platz als die gängigen 19"-Rahmen. Falls das System darüber hinaus erweitert werden soll, können mit dem Behringer Eurorack Stand 3-Tier bis zu drei Eurorack 104 übereinander fest montiert werden. Es können sowohl Eurorack-Module als auch Eurorack-fähige Synthesizer eingesetzt werden. Der Rahmen besitzt keine eigene Stromversorgung und keinen Systembus zum Anschluss der Module. Dafür hat Behringer das Modul CP1A PSU im Programm, mit dem Module an ein Systembus-Flachbandkabel angeschlossen und über ein externes Netzteil mit Strom versorgt werden können.
Der Rahmen ist aus Aluminium gefertigt, hat Holzseitenteile und ist ein wenig geneigt, damit die Module leicht zugänglich gepatcht und bedient werden können. Große Gummifüße garantieren einen stabilen Stand und mit seinem geringen Gewicht lässt sich der Rahmen einfach zu einem anderen Arbeitsplatz mitnehmen. In die Schienen sind 52 verschiebbare Muttern eingelassen, die passend zu den eingesetzten Modulen frei platziert werden können. Die Einbautiefe beträgt 38mm. Damit ist der Rahmen vorwiegend für sogenannte Skiff-Module geeignet, deren Platinen parallel zum Frontpanel angebracht und daher relativ flach sind. Bei Modulen, deren Platinen quer zum Frontpanel liegen, kann der Einbau in diesen Rahmen unter Umständen nicht möglich sein.
Eurorack 104 ist ein mittelgroßer Rahmen. Er eignet sich für Systeme, deren Umfang einem normalen Synthesizer entspricht oder auch für eine analoge Filter- und FX-Sektion, in die man externes Audio, z.B. von einer Groovebox, einem Sampler oder einer DAW, einspeist und mit den speziellen Möglichkeiten ausgewählter Eurorack-Module bearbeitet. Ebenso kann hier ein Eurorack-fähiger, semi-modularer Synthesizer untergebracht werden, der um zusätzliche Module erweitert wird. Obwohl der Rahmen leicht zu transportieren ist, ist er weniger für mobile Live-Setups konzipiert, sondern eignet sich mehr für Studios, wo man mit ihm ein Setup aus unterschiedlichen Tischgeräten und Groovegear um ausgesuchte Eurorack-Module erweitern kann. Für den Einsatz bei Live-Gigs ist ein zusätzliches Flightcase empfehlenswert.
Das in Deutschland von Uli Behringer gegründete und heute in China ansässige Unternehmen steht seit dem ersten Produkt, dem Studio Exciter F, für preiswertes Equipment. Mischpulte, wie das Eurodesk MX8000, sowie unzählige Signalprozessoren und später auch Beschallungsequipment ermöglichten es unzähligen Musikern auch bei begrenztem Budget ihre Heimstudios, Übungsräume und mobilen PAs mit Equipment auszurüsten, das sonst nicht erschwinglich war. Die Produktpalette von Behringer wuchs über die Jahre ständig weiter. Durch die Übernahme weiterer Firmen, u.a. Midas, Klark Teknik und TC Electronic, kamen nicht nur neue Produktgruppen hinzu, sondern es floss auch deren technisches Know How in die Produktentwicklung mit ein.
Behringer hat mit Neutron, K2, Pro-1, Cat und Model D mehrere geeignete Synthesizer im Programm, die sich in einen Eurorack-Rahmen einsetzen lassen. Mit ihrer semi-modularen Struktur bzw. einer Reihe von CV-Anschlüssen sind sie dafür prädestiniert, um ein paar Funktionen durch externe Module erweitert zu werden. Ein zusätzlicher LFO, ein weiterer Oszillator mit speziellen Features, eine CV-steuerbare Effekteinheit oder ein Sequenzer können diese Synthesizer noch einmal aufwerten. Die Module lassen sich im Eurorack 104 direkt neben den Synthesizer montieren, wodurch die Patch-Wege angenehm kurz bleiben. Bei der geplanten Zusammenstellung müssen jedoch noch die zusätzliche Stromversorgung und ein Systembus in das System mit einkalkuliert werden.