Der Behringer Poly D als Kopie des legendären Model D könnte besser sein, was Features und Verarbeitung angeht.
Negative Punkte:
-Zur Verarbeitung: Bei meinem Model haben zwei Range-Schalter extrem viel Spiel. Schuld sind die billigen Kunststoffkappen, zudem scheint eine Filzleiste unter der Klaviatur zu fehlen, denn beim Spielen hauen die Tasten derart lautstark auf den Unterboden, dass man meint, sie gehen gleich kaputt, also sehr schlecht gedämmt das Ganze.
-Effekte: Chorus klingt gut, ist aber nicht regelbar und ein Delay hätte auch unbedingt reingemusst. Das ist heutzutage kein kostentechnischer und finanzieller Aufwand mehr.
-Sequenzer und Arpeggiator lassen sich nicht über MIDI synchronisieren.
-Hüllkurven+LFO: die Hüllkurven könnten schneller sein, der Wirkungsgrad des LFO ist schwach.
-Unisono+Poly Schalter: ein Witz, da kann man komplett darauf verzichten, weil die Klänge mit enormer Verzögerung und teilweise anderen Tönen erklingen, einfach nur chaotisch.
-Bedienungsanleitung: sehr dürftig und ungenügend.
-Netzteil: das Kabel sollte unbedingt länger sein, es ist sehr kurz gehalten.
Positive Punkte:
-Fast zu 100% identisch mit dem Original.
-Optisch ein sehr schöner Synthesizer.
-Vier Oszillatoren.
-Fetter, kraftvoller Klang.
-Viele externe Anschlussmöglichkeiten.
-Sehr günstiger Preis.
Fazit:
In einer MIDI-eingebundenen DAW zusammen mit vielen anderen Synthies, ist der Poly D in der heutigen Zeit eher nicht mehr zu gebrauchen. Wenn man schon solche Dinge wie Distortion, Chorus, Arpeggiator und Sequenzer außerhalb vom Original einbaut, dann hätte man das auch zeitgemäßer machen müssen. Der Korg Minilogue XD, z.B., stellt den Poly D gnadenlos in die Ecke, was Sounddesign, Bedienung und Technik angeht. Allerdings kann der Minilogue natürlich nicht mit dem fetten und druckvollen Sound mithalten, das muss man fairness halber sagen. So wird der Poly D in meinem Studio eher als schönes Deko- oder Möbelstück dienen, vielleicht kommt er doch irgendwann mal zum Einsatz, was aber eher eine Ausnahme sein wird.