Ich verwende Cubase 10 auf aktuellem Windows 10 mit XTouch Firmware 1.08.
Wenn ich mich allein mit Saxofon oder Gitarre aufnehme, hatte ich oft Probleme mit Maus und Tastatur – besonders stehend. Ziel war nur die DAW-Steuerung während der Aufnahmen zu vereinfachen. Ich bin großer Fan von Tastaturbefehlen. Zum Editieren und Mixen habe ich den Controller nicht eingeplant. Für diesen Zweck hat er alles was es braucht. Alle grundlegenden Funktionen sind vorhanden.
Hier meine wichtigsten Pro und Cons:
+ recht stabil gebaut.
+ erfüllt seinen Zweck
+ USB Hub mit zwei Ports
+ Stecker sitzen fest, nicht locker wie sonst oft bei Behringer Produkten.
+ über meine Zielsetzung hinaus, hat sich das Jog-Wheel beim Editieren als recht nützlich erwiesen.
-Display in normaler Sitzposition nicht lesbar
-Vorspul-Taste falsch rum eingebaut: nun habe ich 2 x Zurückspulen (Funktion aber ok)
- Mute Taste leuchtet rot und Solo-Taste leuchtet gelb.
- Für den Fader kann man umschalten ob er die Stereo Summe regelt oder den gewählten Kanal. Um den Kanal zu aktivieren, muss man auf Summe drücken. Der Knopf für den Kanal ist wirkungslos.
- Die Dokumentation ist eine Zumutung. Einsteiger und Gelegenheitsanwender sollten also genügend Zeit für YouTube Recherche einplanen.
- Für den Firmware Update wird kein Programm mitgeliefert. Empfohlen wird Midi-OX. Ein Programm aus der Midi-Steinzeit (für Windows 2000). Erst nachdem ich ein spanisches Youtube Video gefunden habe, gelang mir das Update.
- Keine Editor Software. Sogar für den XTouch Mini gibt es Software. Für dieses Modell nicht!
- Die Beschriftungen auf den Schablonen sind recht blass. Ich habe sie durch Aufkleber mit eindeutigen Cubase-Symbolen ersetzt.
- Kein Ausschalter
Noch ein Wort zur viel diskutieren Fader-Bank Umschaltung. Klar, das ist nervig, funktioniert aber ganz ok. Man kann sich dran gewöhnen. Erleichtert wird die Sache, daß Cubase die gewählte Bank mit einem weißen Balken markiert. Man sieht also deutlich, wo man gerade ist.
Dieses 8-Bit-Retro-Feature ist also nicht so schlimm, wie oft dargestellt.
Fazit: Eigentlich ganz ok. Vom Gesamteindruck drängt sich das Wort „lieblos“ auf. Zwei Tage mehr Entwicklungszeit und ein Tag für eine vernünftige Dokumentation hätten ausgereicht, ein wirklich vernünftiges Produkt abzuliefern. Wäre es dann 10,- € teurer gewesen, auch gut. Gerne! Der Preis ist hier für mich keine ausreichende Entschuldigung.