Einmal so klingen wie Phil Collins? Ganz so leicht ist es zwar nicht, aber das M 88 TG von beyerdynamic war bekanntermaßen lange Zeit das Lieblingsgesangsmikrofon des Superstars. Auch als Bassdrum- und Bassamp-Mikro hat das M 88 eine lange Geschichte. 1962 auf den Markt gekommen und 2023 im moderneren Design aufgefrischt, war es seitdem auf unzähligen Aufnahmen zu hören. Bis heute erfreut sich das dynamische Mikrofon großer Beliebtheit. Sein gerader Frequenzgang mit sanfter Höhenanhebung und außergewöhnlich guter Basswiedergabe macht es zu einem flexiblen Helferlein in jedem (Heim-)Studio und auf der Bühne. Eine gepolsterte Tasche und eine Mikrofonklemme sind auch gleich mit dabei.
Über die Jahre hat die Heilbronner Firma nur wenig an diesem Mikrofonklassiker verändert. Die Tuchelverbindung aus den Anfangstagen wurde durch einen dreipoligen XLR-Stecker ersetzt. Der Magnet im Inneren wurde 2003 durch eine Neodym-Variante ausgetauscht, die deutlich mehr Output-Pegel hat (Übertragungsfaktor: 2,9mV/Pascal) und 2023 ist das frische Design auf den Markt gekommen, das den silbernen Mikrofonkorb des Originals wieder aufgreift. Geblieben sind das hervorragende Klangverhalten, die Membran aus Hostaphan, der robuste Messingkorpus, die Pegelfestigkeit und die stark gerichtete Hyperniere als Charakteristik. Rückkopplungen und Übersprechungen sind kein Thema für das M 88 und die eingebaute Brummkompensation sorgt für Ruhe in der Nähe von elektromagnetischen Feldern.
Das beyerdynamic M 88 wird nicht umsonst als Gesangsmikrofon gepriesen. Gesangsstimmen klingen präsent und durchsetzungsfähig, und auch Sprechstimmen erhalten durch die Anhebung im Präsenzbereich einen kräftigen, kernigen Charakter. Bassisten, die ihr Instrument gerne über einen Verstärker abnehmen, sollten das M 88 ebenso ausprobieren wie Schlagzeuger und Percussionisten, denn gerade an Instrumenten mit Bass- und Tiefbassanteilen liefert das Mikrofon einen satten Sound: immer definiert und trocken und niemals bauchig oder schwammig. Live und im Studio ist das beyerdynamic auch der perfekte Partner für Blechbläser. Hohe Schalldruckpegel steckt es locker weg und klingt dabei immer hervorragend. Kein Wunder, dass das beyerdynamic M 88 zur Standardausrüstung vieler Tontechniker gehört.
Die Firma beyerdynamic wurde 1924 in Berlin als Hersteller von Kinolautsprechern gegründet. Mit der Entwicklung des dynamischen Kopfhörers DT 48 1937 und des dynamischen Mikrofons M 19 1939, prägte beyerdynamic die Entwicklung moderner Schallwandler maßgeblich. Nach dem Krieg siedelte das Unternehmen nach Heilbronn um; heute gibt es in Farmingdale, New York sowie in Shenzhen auch Niederlassungen in den USA und China. Zu den gefragtesten Produkten von beyerdynamic gehören traditionell Kopfhörer und Mikrofone - sowohl für den Live- als auch den Studiobetrieb, zumal ein Großteil der Produkte noch in Deutschland gefertigt werden. Doch auch Gamer und Streamer finden eine hier eine gute Auswahl and Audio-Equipment, insbesondere Broadcast- und Gaming-Headsets.
Der außergewöhnlich breite Übertragungsbereich lädt zum Experimentieren ein, denn das beyerdynamic M 88 fühlt sich an vielen Instrumenten wohl. Das Saxofon klingt nicht warm genug? Dieses Mikro könnte die Lösung sein. Darf es etwas mehr Subbass an der Bassdrum sein? Dann einfach die Membran näher ans Resonanzfell rücken, schon wirkt der Nahbesprechungseffekt des dynamischen Mikrofons wahre Wunder. Vom ausgeprägten Bass profitieren E- und Akustikbässe, Basstrommeln aller Art, Rack- und Floortoms, Cajons, Leslie-Cabinets und alles, was ordentlich Schub braucht. Andere Instrumente, die präsent und knackig klingen sollen, bringt das beyerdynamic M 88 ebenso zur Geltung. Warum nicht mal dieses Modell vor dem Gitarrenamp verwenden? Oft klingt es frischer und druckvoller als die üblichen Alternativen. Keine Frage: beyerdynamic hat mit dem M 88 eine ungemein wandlungsfähige Mikrofonlegende im Programm.