Der Frühling kommt! Auf der Terrasse, im Garten auf einer Decke oder am nahen Bach sitzen und mit der Gitarre dahinplätschern - da braucht man doch einen kleinen, tragbaren, batteriebetriebenen Amp!
Alles durchgeforscht an Infos - wie halt üblich beim GAS - dann den Black* Fly 3 bestellt. Einen Tag später ausgepackt auf dem Küchentisch, Gitarre angeschlossen (Yamaha RDX721DG - super Soundvielfalt von warmem PAF bis crispem Strat-single coil!), Batterieisolationsstrip gezogen und - eher enttäuscht! Soviel Plastik im Sound! Klar, er ist aus Plastik, aber das sollte man nicht so stark hören.
Schon wieder einpacken und zurückschicken? Ich hatte jüngst zwei Gitarren probiert und einfach gemerkt, mein eigenes Zeug ist schon dermaßen gut, dass was Neues nur schwer Chancen hat, also leider zurück (ich mache es wirklich nicht gerne, ich verstehe die Händler und mag einen "faires" Deal, aber wenn es halt nix is...). Hm, kurz noch ne zweite Gitarre probiert, eine Ibanez S570B mit zwei Tonerider-Humbucker (schade dass Thomann die nicht hat, meine absolute Lieblingsmarke!), und siehe da: Ein ganz anderer Sound! Wieder mal gemerkt, wie der Sound einfach ein Zusammenspiel aus verschiedenen Faktoren ist, und dass die Yamaha einfach nicht zum Fly passte.
Langer Rede kurzer Sinn: Ich bin zufrieden! Ich habe diese Einstellung gefunden, in der ich nur mit dem Gitarren-Poti zwischen clean und crunch wechseln kann, die für mich schön klingt, auch das Delay als angenehme Soundzugabe ohne aufdringlich zu klingen:
Gain 15:00 Uhr, OD off, Vol 10:30 (als Zimmerlautstärke), EQ 11:00, Del Level 9:30, Del Time 11:30, Power ON! ;)
Ich vermisse ein wenig einen EQ mit B/M/T. Der ISF wird mir ab 13 Uhr viel zu dumpf, also eher von links bis ca. 13 Uhr ist für mich der brauchbare Bereich - ist aber wieder mal von der Gitarre abhängig. Zur Not nehme ich noch nen kleinen EQ mit in den Garten.
Zur Stromversorgung: Ich vermute - entgegen dem Protest mancher Rezensenten wegen der vorgesehenen Spannung von 6,5V - dass ein 9V-Netzteil gehen würde, schließlich geben die 6 AA-Batterien ja auch 9 Volt ab. Ich habe mir ein stufenweise regelbares Netzteil für gut 10 Eier besorgt und betreibe es mit 7,5 V ohne Probleme. Außerdem kaufte ich mir einen 7,4V zweizelligen LiPo-Akku aus dem Modellsportbereich, der schnellladefähig ist und frisch geladen 8,4V abgibt. Beides zusammen hat weniger als das originale Netzteil von Blackstar gekostet.
EDIT: Da der Speaker wohl die Schwachstelle des Gerätes ist, baute ich einen besseren 3“-Breitbandlautsprecher ein, und zwar den FaitalPRO 3FE22 3" 4Ohm Neodym. Er hat einen guten Wirkungsgrad von 91 dB (1W/1m) und passt gerade so rein mit einer Tiefe von 46mm. Der originale hat eine Tiefe von 40mm. Die vordere Rundung passt saugend in die Rille des Gehäuses. Ich musste die Anschraubflansche ein wenig abzwicken und größere Schrauben nehmen, damit das dann auch passte. Beim Umlöten des LS verschmorte ich einen der Kontakte und musste den Zugang zu einer der Leitbahnen freikratzen und dort ein Kabel anlöten. Also Vorsicht! Ich kleidete die Box auch noch seitlich ein wenig von diesem leichten offenzelligen Schaumstoff aus, der oft als Verpackungsmaterial verwendet wird,
Zum Klang: Unglaublich! Der „Plastikboxklang“ ist komplett weg und das Ding ist fast doppelt so laut wie vorher! Der Neodymmagnet zieht einem den Schraubenzieher so fest an, dass man ihn kaum wieder weg kriegt. Das ganze Modding hat sich extrem gelohnt und ich bin mehr als zufrieden.
Den Klang bewerte ich mit vier Sternen. Mit dem Originallautsprecher hätte ich drei gegeben, mit dem neuen LS fünf.