Ich benutze ihn zuhause in eher mäßiger Lautstärke. Voll aufgedreht habe ich ihn noch nie, ich stehe nicht mehr so auf Volldröhnung (habe schon einen Tinnitus;). Zum Sound bei sehr hoher Ausgangsleistung kann ich also nix sagen.
Der Grund, warum ich mich für den ID Core 150 und nicht für den ID Core 100 entschieden habe, war definitiv nicht die etwas höhere Lautstärke (50% mehr Leistung macht sich da ohnehin nicht soo stark bemerkbar), sondern das größere Volumen des Gehäuses. Dadurch liegt die untere Grenzfrequenz natürlich tiefer und da ich in den Bewertungen des ID Core vereinzelt was von "zu wenig Bass" gelesen habe, wollte ich diesbezüglich kein Risiko eingehen. Bass hat der ID Core 150 definitiv genug.
Bei den Lautstärken, die ich verwendet, klingt er für meinen Geschmack sehr gut und auch differenziert. Durch das geschlossene Gehäuse ist der Sound nicht so abhängig vom Aufstellungsort, wie es bei offener Bauart der Fall ist, was ich sehr positiv finde.
Die verschiedenen Voices finde ich durchweg gelungen und mit der IFS sowie der Klangregelung hat man ein sehr vielseitiges Soundspektrum zur Verfügung. Ich habe auch einen Röhrenamp von Blackstar, der aber erst wirklich gut klingt, wenn er richtig aufgedreht ist, weswegen er auch nur noch in der Ecke steht.
Für mich ist es völlig ok, dass der ID Core 150 kein Röhrenamp ist, denn dadurch klingt er auch bei moderaten Lautstärken richtig gut. Auch dass er kein Modeling Verstärker ist, stört mich nicht, der Sound ist dennoch wirklich überzeugend und nicht etwa steril oder kalt.
In meiner Chain habe ich auch ein Behringer Vintage Tube Monster, dass ich manchmal bei Bedarf aktiviere, wenn ich eine Röhrenzerre brauche.
Einer der Kaufgründe war übrigens, dass der Effektweg einen Stereo Return hat. Dort habe ich mein EH Grand Canyon Stereo Delay eingeschleift. Da der ID Core selbst ja auch noch über Hall und Echo verfügt, bin diesbezüglich rundum zufrieden. Der Stereo Sound vom Amp ist auch ein echtes Plus und klingt durch die Stereo Verbreiterung sehr räumlich. Über Line in zugespielte Inhalte werden natürlich auch in Stereo wiedergeben, was ziemlich praktisch ist.
Über den USB Recording Ausgang wird übrigens alles wiedergeben, was aus den Speakern kommt. Das finde ich praktisch, denn wenn ich eine zusammen mit dem Trio+ Bandgenerator spiele, den ich über einen kleinen Vox Modeling Amp an Line-In angeschlossen habe, kann ich ohne Aufwand die komplette Session mit dem Phone oder Tablet mitschneiden.
Die Mod Effekte des ID Core (Chorus, Flanger, Tremolo) habe ich zwar ausprobiert und für gut befunden, aber ich benutze sie normalerweise nicht, nur ab und zu mal den Oktaver.
Für die Bedienung habe ich nur vier Sterne vergeben, denn leider lassen sich über den mitgelieferten Fußschalter nicht alle Funktionen nutzen, mann z.B. nicht alle Speicherplätze auswählen. Das hätte man sicherlich besser machen können, aber vermutlich will Blackstar damit erreichen, dass man sich den, in meinen Augen mit 99€ völlig überteuerten, optionalen Fußschalter kauft. Da ich aber ohnehin nicht so viele Speicherplätze benötige, komme ich auch ohne das Teil gut klar. Beim mitgelieferten Fußschalter ist mir negativ aufgefallen, dass die linke Taste manchmal nicht reagiert, wenn ich sie zu kurz betätigen. Gleiches habe ich übrigens auch über den optionalen Fußschalter gelesen.
Der erste ID Core 150 ging übrigens gleich wieder zurück ans Thomann, da irgendwas im Gehäuse bei bestimmten Frequenzen (E-Saite 7er Bund, wenn ich mich recht erinnere) schon bei geringer Lautstärke eine starke, deutlich hörbare Resonanz erzeugt hat. Dank Thomann war der Umtausch aber schnell erledigt, und das Austausch Gerät war völlig in Ordnung. Da die Verarbeitung des Verstärkers aber insgesamt sehr gut ist, gebe ich dafür dennoch volle Punktzahl.
Alles in allem finde ich den Amp aber dennoch super und würde ihn jederzeit erneut kaufen.