Bugera... Sagte mir erstmal GAR NICHTS. Irgendwas zwischen Bogner, (Mesa) Boogie und Bugatti dacht ich noch. Als ich dann den Preis sah, dacht ich "Hm, kann soooo viel ja net sein, oder?!". Youtube überzeugte mich dann vom Gegenteil -> Amp also bestellt. Dann der erste SCHOCK! Auf der Rückseite der Anleitung prangerte es dann; das BEHRINGER Logo. Den ersten Angstschweiß abgetupft und den Amp angeschlossen und.... Erstmal enttäuscht. Hatte vor den Line6 Spider Valve Hd100 und dessen 4x12er, an dem der Bugera heute noch hängt. Auch hatte ich noch ne 4x12er aus de Peavey Valve King Serie und war die erstr drei, vier hin- und hergerissen, welche Box denn nun besser zum Amp passt. Peavey bot mehr Druck, Line6 geschmeidigerere Höhen. Wie oben geschrieben entschied ich mich dann für die Line6.
Warum war ich denn enttäuscht? Der Amp klang GAR NICHT so, wie auf Youtube. Warum nicht? Wohl weil er aktive EQs hat und ich mit sowas vorher noch nie zu tun hatte. Einstellung am Line6 bei vergleichbarem Sound
Channel Metal amber; Bass 7-8, Mitten 3-4, Höhen 8, Presence 6
Und nun am Bugera
Channel lead (XL* on); Bass 5, Mitten 2, Höhen 4-5, Presence 5
Ihr seht also, alles weniger aufgedreht. Wenn man die Einstellungen vom Line6 1:1 übernimmt kommt natürlich nicht der gewünschte Sound raus.
Nun aber endlich zum Sound ansich:
CLEAN: WOW!!!! Habe noch nie einen Amp gehört der soooo clean ist, da zerrt nix, auch nicht wenn man mit dem Brecheinsen in die Saiten haut. Einfach CLEAN.
CRUNCH: Deckt alles ab von CHUCKleBERRY Finn bis Heavy/Power Metal und alles dazwischen. Guter Rhythmuskanal, benutze ihn aber nur im Studio mit weniger Höhen und mehr Bass als den lead Ch. zum Andicken des Sounds.
LEAD: Der Grund meines Kaufs! Metal, Metal, Metal. Beworben als Hardcore 3-ch 120W Amp (und für HC bestimmt auch bestens geeignet) macht er auch bei Black / Death Metal eine ausgezeichnete, souveräne Figur. Bei palm mutes matscht NICHTS (was mich anfangs auch gewundert hat, dadurch klingt der Amp, wenn man leichtes Matschen gewohnt is sau TROCKEN, muss man sich dran gewöhnen!), die Bässe sind dick und knackig, auch im ultrahighgain Bereich hört man bei Akkorden über alle sechs Saiten jeden Ton sauber und differenziert raus. TOP Teil!
Features: Der Amp hat drei Kanäle, zwei Eingänge (high/low gain), eingebautes Reverb, Fx loop, direct out, fertig. Kein Schnickschnack, unnötige Effekte oder sonstiges, halt recht puristisch gehalten. Der Line6 hatte 1001 Möglichkeiten, die ich damals unbedingt haben wollte - dann aber doch nie genutzt hab. Deshalb war die Devise hier "Brauch'ch net - kauf'ch net!"
Reverb: lässt sich pro Kanal an/ausschalten, leider nur am Amp selbst. Nicht der beste der Welt, aber im Proberaum mehr als ausreichend.
*XL: der einzige "Schnickschnack" am Amp sind im Crunch und Lead Channel die XL knöpfe, die nix anderes machen als die Tiefmitten etwas zu boosten. Sinnvoll, klingt gut!
FX loop funzt auch tadellos, hat man keinen Effekt angeschlossen dientber als Boost, d.h. Je nachdem wie weit man den IN und OUT aufgedreht hat, wird der Gesamtsound nach drücken lauter/leiser.
Footswitch: Mit dem lassen sich die drei Kanäle und der FX loop/Booster anwählen. Sinnvoller wäre aus meiner Sicht Reverb an/aus, aber da hat sich Bugera nunmal so entschieden...
Man mUnkelt ja Design und Sound wären von Peavey abgekupfert.... Jo mag sein. Interessiert mich aber wenig. Der Amp klingt GEIL, kann mit 1000? Amps locker mithalten und macht einfach SPASS.
Wer also ne druckvolle Dampfwalze als Amp sucht, dabei aber im dreistelligen Preissegment bleiben will/muss, sollte den Amp hier unbedingt mal antesten!
Hatte zwar anfängliche Schwierigkeiten, meinen Sound zu finden, aber jetzt will ich den Amp nicht mehr missen.