Bugera Power Soak PS1

Habe mir ein Marshall Studio Vintage Head für Home Recording gegönnt, das ich über eine Grossman Isolation Box betreibe. Die Iso Box dämpft schon 30 db, reicht aber noch nicht aus, um den Marshall in die Endstufensätting zu bringen. Gerade da klingt der Amp am besten, mit seiner natürlichen Kompression. Da der Marshall kein Master Volume hat, gehen Zerrsounds nur in brachialer Lautstärke. Da kommt der Bugera PS1 ins Spiel. Den Power Soak hängt man zwischen Speaker Ausgang des Amps und Speaker Eingang der Box. Den Amp stellt man inkl. Master Volume (Marshall Studio Vintage hat keinen Master Volume) auf Wunsch Sound ein und pegelt mit dem großen Drehregler des PS1 seine Ideal Lautstärke ein. Funktioniert technisch einwandfrei. Leider verliert der Amp bei stärkerer Lautstärke Reduzierung des Bugera deutlich an Transparenz und Dynamik. Für Home Recording Zwecke zuviel für meinen Geschmack. Ich habe dann testweise eine selbstgebaute Volume Box in den Effekt Loop des Amps eingeschliffen (der Studio Vintage hat zum Glück einen Effekt Loop) und der Sound des Amps bleibt nahezu unverändert, bei deutlicher Lautstärke Reduzierung. Der wesentliche Unterschied zum Power Soak ist, daß die Volume Box vor der Endstufe die Lautstärke reduziert und somit die Endstufe nicht in die Sättung kommt, sondern nur die Vorstufe stärker übersteuert wird. Ich kann das mit meiner Box of Rock gut ausgleichen, werde den Buguera trotzdem behalten und an weiteren Amps testen, da mir prinzipiell das Konzept gut gefällt und Preis Leistung voll überzeugen.

Habe gelernt, dass so ein gerät "in richtig" etwa 400 € kosten würde (wie zum beispiel der TAD silencer, den ich bestellen werde)
PS1 reduziert die lautstärke des amps - so weit okay und damit für einige die richtige lösung. Die nachteile des PS1 sind:
Schalldruckverlust von über 50 % auch in stellung "full=100".
Das kann dazu führen, dass man den PS1 für overdrive sounds benutzt, aber für cleane sounds komplett aus dem loop nehmen muss, weil es sonst zu leise ist. Dies ist bei meinem Tweed Deluxe 20 W so. Ich stelle mir vor, dass bei amps ab 40 W dieses problem nicht besteht. Aus einem anderen beitrag entnehme ich, dass man evtl. nicht die vollen 100 W nutzen kann.
Höhenverlust - der sound ändert sich mit leiserem signal. Wer das nicht schlimm findet oder mit einem EQ dagegen regeln kann, kann mit dem PS1 zufrieden sein.
Position des drehknopfes nicht klar ersichtlich, markierung schlecht angebracht.

Ich habe mir den Bugera PS1 für meinen kleinen Marshall Stack (DSL 20) gekauft, dass ich nicht immer meinen HB PA-250 von meinem grossen full Stack (JCM 900) rüber nehmen muss. Der Bugera ging sofort wieder zurück. Warum? Weil der HB PA-250 einfach alles besser kann. Vor allem die Regelung der Lautstärke mit dem grossen Poti ist fast unbrauchbar. Von ganz leise bis super Laut sind es vielleicht 1mm Poti-Weg. Beim HB PA-250 ist das wunderbar zum regeln. Dort kann man ultrafein die Stufen einstellen. Der Line out vom HB gefällt mir auch viel besser und der HB hat auch noch einen Dummy Load und einen Bypass Switch. Also habe ich mir nun einen zweiten HB PA-250 bestellt.

Nachdem der Bugera PS1 fast überall sehr gute Bewertungen bekommt, dachte ich: Sei's drum, um diesen quasi unschlagbaren Preis kannst du es ja einmal damit versuchen. Also bestellt, an meinen Victory V40 Deluxe angestöpselt und - na ja. Er macht grundsätzlich, was er soll: Die Endstufe wird in die Sättigung getrieben, und das bei angenehmer Zimmerlautstärke. Allerdings - zumindest bei meinem Amp - um einen hohen Preis: Die Höhen gehen massiv verloren, und zwar nicht nur bei extremer Power-Soak-Einstellung, wo das ja zu erwarten gewesen wäre, sondern auch bei minimaler Leistung. Sobald das Teil zwischen Amp und Box hängt, klingt alles so, als würde eine Decke über dem Amp liegen. Diese Dumpfheit lässt sich auch mit dem Treble-Regler am Amp nicht wegbekommen. Vielleicht arbeitet der PS1 mit anderen Verstärkermodellen besser zusammen. In meinem Fall war's leider nichts, deshalb ging er zurück.