Viele Gitarristen kennen es: Für die eigenen vier Wände soll es ein Amp sein, den man in der Lautstärke zügeln kann und gleichzeitig muss er natürlich gut klingen.
Da gäbe es mittlerweile natürlich viele Modeling-Lösungen, aber ich hab mich bewusst in der 5-Watt-Röhren-Gegend umgesehen. Mit einem Schlagzeuger kann man da nicht mehr mithalten, aber für's Schlafzimmer ist das mehr als genug.
In Frage kam für mich noch der Blackstar 5-Watter, der aber mehr die Hardrocker-Fraktion bedienen möchte.
Die Wahl fiel also auf den Bugera, dessen Sound mich an irgendwas zwischen Fender Princeton und VOX AC5 erinnert. Sound ist natürlich immer Geschmackssache, aber ich finde, er liefert eine gute Basis für das meiste außer wahrscheinlich Metal. Das Reverb klingt auch nett.
Die Ausstattung ist mit einem Kanal plus Mittenboost-Schalter nur minimaltistisch. Dazu also einfach noch ein paar Overdive oder Distortion Pedale um mehrere Kanäle zu simulieren - die nimmt der Amp relativ gut an.
Mit Headroom ist es aber bei den 5 Watt natürlich schnell vorbei. Sonstige Effekte wie Modulation könnten also von einem Effektloop profitieren, den es hier aber nicht gibt. Für mich war der beste Kompromiss den Amp so clean wie möglich zu lassen und die Zerre aus einem Pedal zu holen. Das ist auch brauchbare Lösung für mein Looper-Pedal.
Die Verarbeitung ist OK, aber zu dem Preis kann man nicht erwarten, dass der Fernost-Amp viele Jahrzehnte überleben wird.
Die Wartung dürfte dafür relativ einfach sein, da es hier nur eine Preamp und eine Poweramp Röhre gibt. Und mal sehen, was diese Röhren-Life-LED als Frühwarnwert taugt. Die ist blöderweise auf der Rückseite, wo man halt nie nachsieht - schlecht durchdacht.
Ich bin bisher recht zufrieden: Ein einfacher Amp als Pedal-Plattform ohne technischen Schnickschnack. Wer gern Homerecording macht, oder doch mal den Schlafzimmer-Amp zu einem Gig mitschleppt, der sucht besser noch nach einem Amp mit ordentlichem Speaker-Simulation-Ausgang für die PA-Anlage.