C.A. Seydel Söhne Big Six Folk

Als Anfänger habe ich diese Mundharmonika eher aus Neugier gekauft. Ich habe bereits eine Hohner Blues Harp MS C und wollte gerne eine Seydel im Vergleich dazu haben.
Durch die unterschiedlichen Stimmungen kann ich die Mundharmonikas nicht direkt vergleichen (ich bin mit beiden Sounds sehr zufrieden).
Die Seydel Big Six Folk klingt auf jeden Fall sehr gut und sie lässt sich auch gut spielen. Besonders der abgerundete Kanzellenkörper gefällt mir besser als der der Blues Harp MS, die Gehäusekanten (Metall-Kanten) finde ich bei der Blues Harp MS etwas angenehmer.
Die Seydel Bix Six Folk bekommt eine Empfehlung von mir, ein sehr gutes Instrument und aufgrund der Größe zum 'immer dabei haben' hervorragend geeignet.

Die Big Six Folk eignet sich vor allem für Leute, die mit der Richter-Stimmung (Blusharp) nicht klarkommen, weil sie hauptsächlich in der ersten Position spielen. Die Stimmung ist wie eine Bluesharp, bei der die unterste Oktave fehlt, das Ganze aber eine Oktave tiefer. Sie ist deshalb besonders für Kinder geeignet (Mundharmonikaspielen ist eine gute Atemschulung und daher als Vorbereitung für weitere Blasinstrumente geeignet). Aber auch für Erwachsene ist das Teil nicht bloß ein Gag, weil es - abgesehen von der Anzahl der Kanäle - das gleiche Format wie eine Bluesharp hat. Der Klang ist sehr kräftig und obertonreich durch die Stahlzungen.

Ich wollte mir eigentlich den Hohner Puck kaufen, da ich den schon mal hatte (leider verlegt). Und habe mir die Big Six nur dazu bestellt. Wahnsinn.
Natürlich ist der Puck auch sehr günstig und für unter 10 EUR schon nicht schlecht, aber die Big Six ist einfach um Welten besser. Ich habe Sie im Vergleich zu einer Seydel 1847 gespielt. Die beiden sind auf dem gleichen Niveau. Die 1847 hat natürlich etwas mehr Töne im oberen Bereich, aber beide kommen in etwa gleich tief runter und klingen fantastisch. Sogar meine dreijährige Tochter bekommt hier auf Anhieb die Halbtöne gezogen. Das zeigt, wie effizient die Luft bei der Big Six in Klang umgewandelt wird. Im direkten Vergleich hört man, auch wie viel Luft bei dem Hohner Puck daneben geht.

BIG six - ja, die Kleine ist wirklich ganz "big", ganz groß!
Der Sound, die Ansprache, der Klang, die Lautstärke, das Handling, ..... ist wie bei - ich will diese Harp mal mit der Session von Seydel vergleichen - den "größeren" Modellen!
Warum dann - vor allem, weil der Preis ja praktisch genauso so hoch ist, wie bei einer Harp mit 10 Kanälen! - die kleine BIG Six kaufen?
Weil sie praktisch (fast) in eine Geldbörse hinein paßt und man sie deshalb problemlos immer dabei haben kann!
Das ist aber nicht der einzige Grund:
Es macht einfach richtig Spaß, aus solch einem Winzling (fast) all das "herausholen" zu können, was die "Großen" auch können! Vom AHA-Effekt bei einem Auftritt ganz zu schweigen!
Ein toller Einsatzbereich ist auch der Einsatz Outdoors z. B. beim Wandern! Hier möchte ich vielleicht anmerken, daß viele Lieder dieser Art in F- oder G-Dur notiert sind! Warum bietet Thomann deshalb nicht auch diese Stimmungen an? Ich würde es begrüßen!