Viele glauben ja, nur weil die Rico Blätter so preisgünstig sind und weil sie von vielen Lehrern als Einstiegsblatt empfohlen werden (und auch auf der Verpackung als "student reed"), wären sie nicht so toll wie die vielen teuren Alternativen. Auch ich habe 1980 mit diesen Blättern begonnen.
Ich habe inzwischen wirklich viele Blätter probiert (Alto, Tenor, Bari). Sämtliche Vandoren, Alexander, Gonzalez, Hemke … Zuletzt lange Select Jazz gespielt. Nachdem ich mir für das Alto ein Ted Klum Yardbird Mundstück zugelegt habe, habe ich mal wieder wild durchprobiert und festgestellt, dass die etwas breiteren Rico Schnitte besser passen, als die Vandoren. Aber auch Ansprache, Sound und (Achtung!) Qualität waren hierfür besser. Und Qualität? Tatsächlich ist inzwischen auch bei den teuren Blättern der Anteil an Ausschuss recht hoch geworden. Bei der Orange Box habe bisher keines weglegen müssen.
Dann dachte ich mir, wenn mich die Alto Blätter so überzeugen, warum nicht auch beim Bariton probieren? Also bestellt, aufgezogen auf mein Gottsu VI und: passt! Das Blatt spielt sich mühelos, ich kann daran nichts schlechtes finden. Der Sound ist nach meinem Geschmack. Und die Kosten sind ebenfalls überzeugend. Habe jetzt drei aus der Schachtel in Rotation, alle drei sind gut und gleichmäßig zueinander.
Fazit: Jetzt weiß ich wieder, warum ich die Blätter als Teenager geliebt habe. Warum ich davon abkam, keine Ahnung. Vielleicht habe ich mich von anderen Saxofonisten oder Werbung beeinflussen lassen. Auch in Zukunft werde ich es mit Dexter Gordon halten, der im Film "Round Midnight" seine Geldverwalterin losschickt um ihm ein Blatt zu besorgen und ihr deutlich sagt, was er will: "RI-CO".
