Ursprünglich war ich aus eher historischem Interesse auf der Suche nach sogenannten home plate Plektren. Diese Form war wohl vor allem in den Sechziger und Siebziger Jahren gängig, ist seitdem aber fast komplett verschwunden; soweit ich es überblicke, bieten gegenwärtig nur Thomas Blugs BluGuitar und D'Andrea solche Plektren an.
Die home plate-Form besitzt keine mehr oder weniger verrundeten Spitzen, sondern stattdessen buchstäblich Ecken und Kanten. Und die wirken sich unverkennbar auf Ton und Spielgefühl aus. Entscheidend ist dabei der Winkel, den die Kanten an der Spitze bilden; beim d'Andrea 330 simd das pi mal Daumen 90°.
Tatsächlich spürt und hört man den Unterschied zu bspw. einem 356er Plektrum sofort. Die Spitze des d'Andrea 330 läßt sich sehr flüssig spielen und verleiht dem Anschlag einen ganz eigenen Charakter. Sie definiert sehr schnell und präzise den Einsatz des gespielten Tons; man könnte sagen, sie hat eine deutlich höhere Auflösung als eine 356er Form. Ich meine auch zu bemerken, daß diese Spitze höhere Ansprüche an die Sauberkeit der eigenen Anschlagstechnik stellt.
Übrigens gilt dasselbe auch am Bass: selbst bei meinem Hagström Swede Bass Shortscale mit weggedämpften Höhen auf dem Halstonabnehmer bleibt der Ton sauber definiert.
Natürlich bewegt sich das d'Andrea zwischen den Fingern; allerdings auch nicht mehr oder weniger als andere Picks.
Wie lange es halten wird, wird sich zeigen. Nach gut zwei Wochen sehe ich noch nicht viel Abrieb. Sogar die Goldprägung ist noch voll intakt.
Ob nun die d'Andrea 330er Picks historisch akkurate home plate Picks sind, kann ich nicht beurteilen. Allerdings, je länger ich sie spiele, desto weniger verstehe ich, warum dieser Typ Plektrum aus der Mode gekommen ist. Für mich persönlich ist er gerade in Form der d'Andrea 330 Pro Plecs eine echte Entdeckung.