Oft ist man sich ja nicht sicher: Haben die neuen Federn/Messigführungen/Ventildeckel/Gewichte/etc. wirklich eine Wirkung, oder ist es eingebildet? Gleich vorweg: Bei diesem Mundstück-Booster ist die Wirkung deutlich!
Welche Mundstücke passen?
Ich habe keine Denis Wick Standard Mundstücke, aber der Booster passt auf alle meine Bachs, Breslmairs, Yamahas und Schilkes. Bei manchen sieht es richtig elegant aus (Bach, Yamaha), bei manchen entsteht eine kräftige Lücke. Mich stört es nicht. Der Schaft wird kürzer, passt aber immer noch auf alle meine Trompeten (bei meiner Wiener Yamaha auf den Millimeter genau). Keine Probleme.
Was bringt es?
Das ist von Trompete zu Trompete verschieden!
Eine meiner 'Lightweight' Perinet-Trompeten wird damit in der Höhe exakter beherrschbar. Bei einigen flachen Mundstücken wird der Ton weniger 'giftig' und Luftgeräusche werden unterdrückt.
Auf meiner ebenfalls leicht gebauten Wiener Yamaha C-Trompete wird der Klang mittiger, zentrierter und feierlicher. Man verliert die klirrenden Höhen und der Ton bekommt einen festeren Kern. Ebenso wird das Slotting (vor allem in der Mittellage wo die Töne auf meinem Instrument sehr biegsam sind) genauer, zum Teil fast ein wenig steif. Die Intonation profitiert davon. Sobald man richtig Gas gibt, merkt man auch, dass die Trompete stabiler geworden ist; da plärrt auch ffff nicht, sondern schiebt richtig.
Auf jeden Fall besser?
Nein. Klang und Ansprache ändern sich; ob das besser ist oder nicht, hängt vom Instrument und den persönlichen Vorlieben ab. Manche meiner Trompeten klingen mit dem Booster unnötig matt und fühlen sich beim Spielen zäher und schwieriger an. Auch an den leicht veränderten Einschwingvorgang muss man sich gewöhnen, sonst kostet es unnötig Kraft, weil man anfangs das Gefühl hat, stärker anstoßen zu müssen.
Fazit:
Kein Schlangenöl oder Placebo, sondern ein sehr wirksames Mittel um den Klang und die Ansprache des Instrumentes zu beeinflussen. Ob es besser, nur anders oder schlechter ist, hängt vom übrigen Equipment und euren Vorlieben ab. Auf jeden Fall interessant!
PS: Ein Stern Abzug Verarbeitung: Ich hatte das DW 6181 zwei Wochen lang auf einem Yamaha Munstück und bekam es nur nach mehreren Stunden Arbeit - heißes und kaltes Wasser, Öl, Holzkeile, etc wieder ab, zum Glück ohne nennenswerte Schäden.
PPS: Dieses Problem lässt sich verhindern, indem man auf die untere Gummidichtung vorher etwas Zugfett aufträgt. Seitdem keine Probleme mehr. Ich neige aber nicht dazu, den Booster zwischen einzelnen Stücken auf/abzunehmen oder auf andere Mundstücke umzustecken, dies scheint mit umständlich.