Ich nutze Verstärker grundsätzlich als Clean Plattform mit Pedalboard (bzw. Boss GT-1000). Den Little Jazz habe ich mir gekauft, um einen mobilen, leichen Verstärker zur Hand zu haben, sei es für die Bandprobe oder ganz unscheinbar im Wohnzimmer.
Der Sound selbst ist für die Größe überraschend gut, ich bin damit super zufrieden. Wenn ich Jazz spiele, stelle ich die drei Klang-Regler in die Mitte, für rockigere Sachen drehe ich Treble meist ganz auf Anschlag. (Der Amp ist also etwas dunkler abgestimmt als der Durchschnittsverstärker.) Während sonstige Combos in der Regel auf dem Boden stehen, ergeben sich bei einem solchen Winzling naturgemäß mehrere Möglichkeiten. Man sollte sich daher im Klaren sein, dass es den Bass massiv verändert, ob der auf dem Boden oder beispielsweise auf einem Hocker steht, und es die Höhen erheblich verändert, ob man ihn auf seine Füße ;-) oder seine Ohren richtet (z.B. durch Verkippen). Hier sollte jeder für sich experimentieren.
Was ich allerdings gar nicht nachvollziehen kann, ist die Wahl eines stark modulierenden und damit recht speziellen Reverbs. Ich will damit nicht sagen, dass er per se schlecht klingt. Er ist nur so speziell, dass er zu bestimmten Stilen passt und zu anderen eben gar nicht. Das verdirbt mir im Wohnzimmer manchmal etwas den Genuss, wenn ich ohne sonstige Effekte spiele. Den entsprechenden Punktabzug habe ich unter "Features" verbucht und in der Gesamtwertung einen Stern abgezogen. Wen also der Reverb ohnehin nicht interessiert, kann diese Abzüge ignorieren und sich fünf Sterne denken.
PS: Der früher von vielen als zu laut kritisierte Lüfter ist inzwischen kein Thema mehr, hier wurden seitens DV Mark entsprechende Änderungen vorgenommen.