Die aktiven 81 & 85 Pickups von EMG werden gerne von allen Seiten hochgelobt und die Metalfraktion verehrt Gitarristen, die diese Pickups benutzen automatisch. Da ist es kein Wunder, dass man selten eine subjektive Meinung zu den EMG 81 & 85 bekommt.
Optisch sind die Teile top! Alles sauber und passgenau. Gibt keine Abweichungen am Objekt oder irgendwelche Mängel an den Bauteilen. Schön sehen sie auch aus, wenn sie ersteinmal eingebaut sind.
Eingebaut habe ich sie in eine Epiphone Les Paul Custom chrome HW. Der Einbau war sehr einfach, auch wenn ich erstmal entsetzt feststellen musste, dass meine Gitarre von innen so aussieht, als hätte sie ein cholerischer KFZ-Mechaniker mit viel Gewalt zusammen gekloppt -> Also das Elend schnell beseitigt.
ACHTUNG! Ich weiß nicht wie das bei anderen Epiphones ist, aber bei mir waren die Öffnungen der Tonabnehmerrahmen zu schmal, deshalb musste ich die mit einer Feile minimal breiter machen (ca.1mm). Kann sein, dass es sich hier um einen Einzelfall handelte!
Da alles gesteckt wird und man sich nur an die Schaubilder der beigelegten Anleitung halten muss, ist es ein leichtes das System zum Laufen zu bekommen. Auch der Pickup-Switch muss nicht gelötet werden. Es reicht die Kabel in die entsprechende Buchse auf der Platine zu schrauben und fertig ist das Thema.
Klanglich geben die Tonabnehmer allerdings längst nicht das her, was man von ihnen erwartet, wenn man den "bösen langhaarigen" Glauben schenkt. Angespielt habe ich das ganze auf einem Marshall AVT50 Valvestate, also ein Hybridmodell, dass in der Vorstufe mit Röhre läuft und auf der Endstufe mit typischen Transistoren (werde demnächst noch weitere Amps mit den EMG testen, in der Hoffnung, dass es daran liegt). Dieser Verstärker hat bisher aus fast allen Gitarren einen super Klang erzeugt. bei den EMGs auch, nur nicht sooooo mega geil, wie es einem versprochen wird. Der Unterschied zu den Stock-Pickups der Epiphone war minimal. Die liebevollen Klangdetails der Epiphone sind verschwunden, dafür hab ich jetzt in der Zerre mehr monotonen farblosen Druck. Bei typischen Metalriffs hört sich das phänomenal an, aber außerhalb der Metalwelt ist dann aber auch schnell Feierabend mit Klangvielfalt.
Also empfehlen kann ich die Pickups an typische Metalneulinge, die erstmal nur nen Namen auf der Gitarre haben wollen und ein Modell <500€ aufrüsten möchten. Alle teureren Gitarren sollte man wohl lieber nicht damit bestücken. Dann lieber eine Gitarre von ESP kaufen, die schon stock mit den EMGs kommt. Da trauert man dann nicht seinem herzhaften weichen Buttersound hinterher. Die EMGs werd ich trotzdem behalten und schauen was man drauß machen kann. Mein nächstes Ziel sind dann aber doch lieber von PRS der "HFS Treble" und der "Vintage Bass".