Engl Tube ECC 83 First Quality

Nicht selten hört man ja "mach das nicht", so ich auch. Nun hatte ich aber ewig das Gefühl das etwas in meiner Engl Raider 100 Vorstufe nicht ganz rund läuft. Also habe ich mir 2 hiervon bestellt und die mit 2 weiteren Englröhren aus der Schublade eingebaut.
Punkt Eins, Röhren bei Thomann kann man machen, wenns auch ausnahmsweise mal nicht über Nacht da war, nur hier waren eben diese so günstig zu haben. Wenns also mal Originale (das Werk wird wohl immer dasselbe sein, aber mir scheint dass auf irgendwelche ominösen Wetre geachtet wird) ist Thomann entgegen der Gerüchte halt Top.
Aber es geht ja um die Röhre selber... Nun, wie angedeutet denke ich nicht dass sie sich von JJ, Sovtek usw. all zu sehr unterscheidet, Herr Engl scheint aber auf bestimmter Werte wert zu legen. Das habe ich deutlich gemerkt. Das gefühl des Ungleichgewichts in der Vorstufe, zb. extreme Gain- und Volumesprünge beim Kanalwechsel, einfach weg. Offenkundig passen da jetzt Bauteile besser zueinander, welch Überraschung ;-)

Klanglich fällt der Raider ja etwas aus der üblichen Engl-Highgain-Reihe, das macht meine Beschreibung für Spieler dieser Monstren natürlich etwas wage. Außerdem will ich nicht groß mit Adjetiven um mich werfen, das wäre eher Quatsch. Der Amp klingt mit ihr wunderbar, wegen dieses Sounds hatte ich ihn mal gekauft. Ich glaube auch nicht dass eine Röhre selber viel klingt, sie ist ein Teil das eben passt (hier besonders die Pegel der unterschiedlichen Kanäle relevant), Soundmäßig schiebt sie marginal mehr in die eine oder andere Richtung. Diese hier würde ich zu einer durchaus harten (Highgain) Gangart fähig beschreiben, ohne irgendwo Abstriche machen zu müssen. Ich konnte kein Klappern, Brummen oder übertriebenes Rauschen festellen (es rauscht bei extremen Verzerrungen, immer auch, dagegen hilft grundsätzlich nur Zerrer aus oder Gate).
Den Preis finde ich reichlich Stolz für eine Röhre, was mich zwar nicht vom Kauf abgehalten hat, aber dennoch ein Sternchen abzug verdient. Ich würde sie wieder kaufen, und dann auch wieder ein Sternchen abziehen.

Nie wieder Engl.
Extrem minderwertige Röhren die auchnoch unglaublich stark rauschen. Von drei bestellten Röhren waren zwei mokrophonisch (haben "geklingelt").
Alle drei Röhren wiesen die gleichen miserablen Klangeingenschaften auf.


Zum Sound lässt sich nur sagen, dass diese Röhre in allen Amps (sie wurde zu erst ausschließlich in Engl-Amps eingesetzt) nur spitz bzw. schneidend klingen. Frequenzen werden regelrecht weggeschluckt. Grade im Highgain scheinen die Röhren eindeutig überfordert zu sein. Sehr viel undefinierter höhenlastiger Brei, mulmige Mitten und unbrauchbare Bässe sind auch mit hochwertigen PowerTubes und vielen EQ Einstellungen nicht zu retten. Hier klingen selbst die Stock-Röhren um Welten besser.
Auch in versch. Mesa-Amps machten die Röhren keinen besseren Eindruck. Nichteinemal in einem H&K waren die zu ertragen.
Unser Elektro-Ingenuer hatte die Richtigen Worte für diese Röhren: "Klngt, als wenn dem Amp die Luft abgeschnürrt und das Herz rausgerissen wurde."
Nach einer Woche hin und her testen, bleiben wir dann doch lieber bei Elektro Harmonix, Sovtek, JJ, GroveTubes, TAD und wie sie alle heißen, die sich noch Gedanken um ihre Produkte machen.

Engl selbst äußert sich, wie gewohnt, garnicht dazu.
Dies bestätigt die Mitterlweile gängige Meinung zu Engl Produkten.
Finger weg!
Außer Ihr habrt einen Fetisch für schlecht produzierte Ware aus fern Ost, die keinerlei Support erhält.

In meinem Engl Screamer hatte ich diverse billig Röhren für die Eingangsstufe ausprobiert, aber die waren allesamt zu lasch. Erst mit der echten Engl FQ Röhre klingt der Amp langsam wieder so, wie ich ihn ursprünglich vor 5 Jahren im Shop gehört habe. Jetzt werden noch die 3 übrigen Röhren durch Engl ECC 83 Selected Quality ausgetauscht. Leider habe ich noch einen Engl Thunder, dem das auch noch bevorsteht. Wird ein teures vergnügen (35€ + 3 x 25€ Eur = 110€), aber alle 5-6 Jahre schadet es nix (knapp 20 € pro jahr), da wir ja bloß 1x pro Woche jeweils 2h üben und ab und zu einen Gig spielen (> 120h pro Jahr).