Die Epiphone Hummingbird ACS hat die wohl berühmteste Western-Gitarren zum Vorbild: die Gibson Hummingbird, benannt nach dem Kolibri-Motiv auf dem Schlagbrett. Jeder kennt den Sound dieser Gitarre, den jeder hat schon mal zum Rolling Stones Hit „Angie“ geschmachtet. Neben Country-Legende Johnny Cash ist nämlich auch Keith Richards ein überzeugter Hummingbird-Spieler. Der große Dreadnought-Korpus sorgt dabei für einen vollen, ausgewogenen Klang mit großen Laustärkereserven. Charakteristisch für ist der Hals-Korpus-Übergang, dort treffen die Zargen in einem rechten Winkel auf den Hals, was der Hummingbird den Beinamen „square shoulder“-Dreadnought bescherte. Optisch steht die Epiphone Hummingbird ihrem Vorbild aus dem Jahr 1960 in nichts nach: Neben dem Kolibri-Schlagbrett wurden auch die geteilten Blockinlays im Griffbrett und die Kalamazoo-Kopfplatte vom Original übernommen.
Die Epiphone Hummingbird ACS stammt aus der „Inspired by Gibson“-Serie: Legendäre Gitarrenmodelle werden zu einem bezahlbaren Preis angeboten und mit modernen Features aufgewertet. Der Zwei-Wege-Halsstab oder das Pickupsystem, bestehend aus einem Fishman Sonicore Pickup und dem Sonitone Preamp sind moderne Features. Die Aged-Cherry-Sunburst-Lackierung dagegen sorgt für echten Retro-Look. Epiphone baut die Hummingbird ACS mit der kurzen 628-mm-Mensur der ursprünglichen Gibson Hummingbird (entspricht 24,75“). Daraus resultiert eine etwas geringere Saitenspannung, was wiederum für einen warmen, ausgewogenen Grundsound sorgt. Das Griffbrett besteht aus Indian Laurel, einem nachhaltigen und adäquaten Ersatz für die (inzwischen) CITES-geschützte Palisander-Hölzer. Die Saiten laufen sowohl bei der optisch auffälligen „Reversed-Bridge“, als auch am Sattel über echte Knocheneinlagen, ein weiterer Garant für guten Ton.
Die Epiphone Hummingbird ACS ist die ideale Gitarre für den Gitarristen, der ein echtes Upgrade zu den Einsteigermodellen sucht, aber nicht den hohen Preis der Topmodelle zahlen möchte. Die Gitarre ist komplett aus massiven Hölzern gefertigt, ganz in der Tradition des klassischen Steelstring-Baus: Wie beim Vorbild aus dem Jahr 1960 besteht die so wichtige Decke aus Sitka-Fichte und der Korpus aus Mahagoni. Der schlanke Hals aus Ahorn hat ein „Rounded C-Profil“: Der Hals wird am Übergang zum Griffbrett wieder etwas schmaler, was allen Spielern entgegenkommt, die mit dem Daumen über der Halskante die tiefen Bass-Saiten greifen. Die Abstände der 20 Medium-Bünde fallen durch die kurze Mensur etwas geringer aus; Musiker mit kleineren Händen fühlen sich deshalb auf der Epiphone Hummingbird ACS sofort wohl. Für zuverlässiges Tuning und Stimmstabilität sorgt der Satz Epiphone-Deluxe-Mechaniken.
Man kennt Epiphone heute als den asiatischen Budget-Ableger von Gibson. Dabei waren beide Firmen einst unabhängig, ebenbürtig und zudem Rivalen. Die Wurzeln von Epiphone reichen zurück bis in die 1870er Jahre und zu Anastasios Stathopoulo, einem Instrumentenbauer griechischer Herkunft, der zusammen mit seinem Sohn Epaminondas (kurz „Epi“) 1903 nach Amerika auswandert. Der ändert nach der Übernahme des Familienbetriebs 1928 den Namen in „Epiphone Banjo Company“. In diesem Jahr beginnt Epiphone, auch Gitarren herzustellen. Diese sollen schnell zur Stütze des Umsatzes werden. 1957 wird Epiphone von der Firma C.M.I., zu der auch Gibson gehört, aufgekauft, aber bis 1970 eigenständig weitergeführt, bevor die Herstellung nach Asien ausgelagert wird. Bekannte Modelle von Epiphone sind beispielsweise die Casino, die von den Beatles gespielt wird, sowie die Sheraton, die das Instrument der Wahl von John Lee Hooker ist.
Alleine die Liste der Kolibri-Spieler zeigt, dass die Epiphone Hummingbird in allen Statistiken zu Hause ist: Bob Dylan, Keith Richard (Rolling Stones), Noel Gallagher (Oasis), Sheryl Crow oder Thom York (Radiohead) – alle haben den Paradiesvogel zum Klingen gebracht. Dass ein Fingerpicker wie Dylan und ein harter Strummer wie Gallagher in beiden Fällen eine Hummingbird in der Hand halten, macht deutlich, was für ein flexibler Allrounder diese Gitarre ist. Da ein Instrument aus Massivholz stärker auf Schwankungen der Luftfeuchtigkeit reagiert, ist Sorgfalt im Umgang mit dem wertvollen Instrument geboten. Daher empfiehlt sich zur Gitarre eine gute Gitarrentasche oder ein passender Dreadnought-Koffer.