Optik/Verarbeitung:
Die Eve Audio SC208 ist gut verarbeitet.Was auf den Fotos im Netzt nicht rüberkommt sind die modernen abgerundeten Kanten des Gehäuses.Die Boxen sind ziemlich groß und füllen die Fläche eines normalen Boxenständers komplett aus. Der Drehregler für alle Einstellungen befindet sich an der Front und ist gut verarbeitet aber leider aus Plastik statt zb. Alu, was den guten Eindruck etwas schmälert.
Deswegen "klackt" er auch unangenehm billig wenn man ihn eindrückt um ins Menü zu springen.Wie gesagt,nur dieser Wählknnopf, der Rest ist tadellos gebaut.
Bedienung:
Da intern ein A/D Wandler arbeitet sollte man (wie im Manual beschrieben) aus der DAW
unbedingt mit maximaler Lautstärke rausgehen um diesen optimal zu füttern.Danach die Lautstärke mit dem Wählknopf einstellen.Die LEDs sind sehr aussagekräftig und unterstützen einen sehr gut dabei. Allerdings hat der Profi eh einen Monitorkontroller VOR der Box. Damit verringert man logischerweise das optimal laute Signal aus der DAW und geht somit leiser in Die SC208 rein worauf der A/D Wandler bestimmt nicht optimal arbeitet. Erste Fragezeichen taten sich mir auf.
Eindruck/Klang:
Die Serienstreuung ist sehr gering. Ich hatte ein defektes Exemplar bekommen was durch Thomann gewohnt unkompliziert schnell ausgetauscht wurde. Die ersetzte Box klang 1:1 wie die 4 Tage ältere die schon im Studio war.Kein Versatz im Panorama usw.
Was sofort auffällt ist der Raumfüllende Bass/Subbass.
Endlich Produzieren ohne Subwoofer dachte ich...Geil!(hatte vorher
ein Blue Sky System) Meine verbauten Basstraps im Studio hatten viel zu tun was aber auch gut so ist.
Wenn ich bei einer Kick die Release veränderte, bildete sich das exakt auch akustisch ab (250 ms ...500ms...)...toll.
Erstes zufriedenes Grinsen stellte sich ein. Auch ausgiebiges Anhören von Bassgewaltigen Referenztiteln während der ziemlich kurzen "Burn In" Zeit machte richtig Spaß. Die Höhen waren am Anfang ziemlich zurückhaltend(ganz anders als zb bei der A77x die ich auch bei Thomann reviewed habe.)Nach der Einlaufzeit kam sie besser raus, ich habe sie aber trotzdem um +2 erhöht um mehr Informationen zu erhalten.
Die Transienten des Höhenbereichs sind gut und vor allem bei Distortion und wenns Clipt bei aufgenommenen Vocal zeigten sie dies auf.Das allerdings ohne den Ohren "zu schmerzen". "Fieses Clipping was noch angenehm klingt, das aber nicht sollte?" Ein weiteres Fragezeichen tat sich mir auf.
Stereoabbildung und Tiefenstaffelung waren dagegen gut.
Spätestens als ich bemerkte dass die unteren Mitten (bei mir so 110HZ bis 400HZ) nicht wirklich "fleischig+holzig oder knorrig" waren ging mein Grinsen stark zurück.Es fehlt einfach diese gewisse Direktheit,der Schalg ins
Gesicht wenn irgendwas schiefläuft oder Explodiert.Zum Beispiel werden auch die unteren Frequenzen bei Frauenstimmen(bei Aufnahmen wo ich sie immer gehört habe) so richtig NICHT abgebildet....ich war schockiert!
Jegliches Schallereignes auf diesen Monitoren hat zudem
eine gewisse "mütterlich tätschelnde" Patina.....als ob der verbaute Limiter der Box einem stets vor Schlimmeren bewahren möchte und ständig aktiviert ist.
Gänzlig eingefrohren ist mir mein Grinsen als ich total schlechte Amateuraufnahmen vieler Acts und Genres durchhörte, von denen ich wußte dass sie überall schmerzende Ohren verursachten(Ohrhörer,Laptopspeaker,Smartphone,iPa d...) Warum?
Ganz einfach: Sie klangen durch die Bank doch noch ziemlich ok und annehmbar,ja fast gut!!!...Leute,das ging garnicht!
Das Grinsen verflog und ich stöpselte die zwei SC208 nach 16 Tagen Testens wieder ab und schickte Sie zurück.
Die SC208 klingt wirklich zu gut und das ist auch ihr Problem!
Sie braucht unbedingt noch eine etwas "billigere" klingende Abhöre als Kompanion
zb die Avantones oder Behritones.
Ich hab mich schließlich final für die Focal CMS65 entschieden.
Grüße!