Etliche Jahre habe ich in meinem Studio hauptsächlich über ein Pärchen Genelecs 8040A gemischt, mit denen ich naturgemäß schon sehr vertraut war. Tatsächlich hatte ich aber immer ein wenig die Schwierigkeit, dass ich trotz der Einstellmöglichkeiten und Filter der 8040 in meinem Mischraum (25qm) immer irgendwie "gegen" das mischen musste, was ich gehört habe, im Wissen, wie das dann "draussen" klingt. Latent hatte mich das schon längere Zeit gestört, so dass ich da schon länger mit dem Gedanken gespielt hatte, mich da umzuorientieren.
Auf der SAE Convention vor 2 Jahren habe ich das erste Mal von Eve Audio gehört, und die da ausgestellten 2-Wege-Systeme haben mir klanglich sehr gut gefallen.
Anfang dieses Jahres hatte ich dann die Möglichkeit, für 3 Monate in einem Studio zu arbeiten, in dem neben Neumann KH120ern auch die SC307 aufgebaut waren - und die haben mich wirklich umgehauen.
Als ich jetzt daran ging, die Genelecs auszutauschen, waren die SC307 somit auch logische Kandidaten. Ich hatte zwar ein wenig Bedenken, ob mein Studio groß genug ist, um ein vernünftiges Stereodreieck hinzubekommen, aber dank 30 Tage Service von Thomann kann da ja nix passieren.
Und ich muss sagen, dass ich die SC307 schon nach 2 Wochen absolut liebe. Die Aufstellung war nicht so krass wie befürchtet, ich bin schliesslich bei 1.60m gelandet, da stehen sie hinter dem Pult mit noch genug Spielraum zu den Wänden ganz entspennt. Die Monitore lösen ganz phantastisch auf, die Stereomitte sitzt bombenfest und man kann völlig stresslos alle Details hören und lokalisieren. Stresslos ist dabei ein gutes Stichwort: die EVEs sind trotz der für mich hervorragenden Auflösung und Detailabbildung komplett unstressige Monitore, bei denen auch lange Misch-Sessions problemlos zu meistern sind. Da gibt´s im Bereich sehr analytischer Monitore auch anderes!
Großer Fan bin ich auch von den digitalen Filtern der EVEs. Das Einstellen des optimalen Arbeitesbereiches des A/D Wandlers ist in knapp einer Minute erledigt, und man kann da wirklich hervorragend und in "kleinen Dosen" eingreifen.
Bei mir hatte ich für meinen Geschnack minimal zu viel Bass in der neutralen Grundstellung, mit einem LoShelf (greift von 300Hz abwärts) Absenkung von 1 dB und einer Desk-Filter (gg. Pultteflexionen, greift bei 180 Hz) Absenkung von 2 dB war der Bass knackig und präzise da und das Ganze klingt so, wie ich es mir vorstelle.
Das Mischen geht viel schneller vonstatten, weil das was ich höre mehr dem entspricht, was man "draussen" auch hört.
Alles in allem: ich bin begeistert!