Fender Champion 100

Wer den Fendertypischen Klang mag wird gut bedient. Ich hatte bis vor kurzem die Boss Katana 100 Combo. Das Gerät war laut, hatte viele Effekte und der Sound war sehr ok. Nach kurzer zeit habe ich ihn wieder verkauft, weil mir zuviel "Gedöns" eingebaut war und mir die Einstellungen zu kompliziert erschienen. Ich suchte einen Verstärker, der wenige, aber gute Sounds liefert und meine Vorliebe für cleane Sounds unterstützt. Also warum keinen Fender Verstärker testen? Der Champion 100 liefert einen klasse Cleansound und macht mit seinen zwei 12-Zöllern ordentlich Druck. Der zweite Zerrkanal arbeitet auch ordentlich und bietet ein paar "Ampsimulationen" die mir gut gefallen. Beide Kanäle sind in weiten Bereichen einstellbar, so, dass man leicht die Einstellungen findet, die mir persönlich am besten gefallen. Für jeden Kanal hat man einen Effektschalter um seinen Sound damit anzureichern. Ich gehe da eher sparsam zu Werke und benutze meistens die Hallsektion. Für die meisten Stücke verwende ich den Cleankanal und schalte meine gewohnten Tretminen davor. Damit bin ich recht glücklich. Ich spiele schon sehr lange und habe eine Reihe von Verstärkern besessen. Meine Erfahrung ist, dass es nicht immer unbedingt eine Röhrenkiste sein muß. Die sind schwer, empfindlich und teuer. (Allerdings war mein Marshall JCM900 Duelreverb mit Fullstack damals auf einer großen Bühne schon geil...aber man wird ja mit dem Alter etwas ruhiger :o))Einige mussten sehr schnell wieder gehen, andere gefielen mir so gut, dass ich sie viele Jahre gerne gespielt habe. Ich denke, der Champion 100 gehört zu den letzteren. Momentan spiele ich meistens alleine in meinem Probekeller. Sollte sich aber mal wieder die Gelegenheit bieten, dann reicht dieser Verstärker locker um Proben und kleine Auftritte zu meistern. Das angenehme Gewicht erleichtert auch das Transportieren. Da braucht es für mich keine zwei Verstärker. Ich spiele über den Fender eine Sun Mustang, eine Harley Benton CST-24HB und diverse Cigarboxgitarren (Blues und trad. Rocksachen). Alle Gitarren klingen über den Champion sehr zufriedenstellend und lebendig. Der Ton kommt halt wie immer größtenteils aus den Fingern und der Amp setzt alles tadellos um. Was mir allerding fehlt, ist eine Pegelregelung für den Einschleifweg. Auch der Effektschalter für die Ampsimulationen ist etwas unübersichtlich, man sieht nicht deutlich, wo der Schalter gerade steht. Alles in Allem gefällt mir dieser "Transistor" Fender sehr gut. Es macht Spass damit zu spielen und ich kann ihn durchweg empfehlen.

Auf der Suche nach einem erschwinglichen Verstärker kam ich auf den Fender Champion 100. Ich habe mir den 100 Watt Verstärker geholt, damit er bei der Probe mit der Band auch mithalten kann. Ich hatte weder den Clean- noch den Leadkanal bis zur Mitte aufziehen müssen, damit der Drummer mich problemlos und voluminös hören konnte.
Allerdings hatten wir Schwierigkeiten zu hören, was denn gespielt wurde, denn weder im Clean- noch im Leadkanal konnten wir einen definierten Sound aus dem Verstärker zaubern. Das kann auch Absicht sein. Für mich war der Sound einfach zu distanziert und nicht greifbar. Er dröhnte und man konnte nicht so richtig die einzelnen Seiten hören.
Zweites Manko ist, dass wenn man zwischen den Kanälen wechselt, der Wechsel hörbar verzögert kommt.
Das kann sehr stören.
Über das hier und da berichtete Rauschen kann ich nichts sagen, da ich es nicht gehört habe.

An sich ein guter Verstäker, besonders für das Geld, aber nichts für mich.
Ich testete noch den Boss Katana 100 und den Blackstart ID Core 100, die in Brillianz und Definiertheit klar überragen, wobei der Blackstar ID Core 100 klar das Rennen machte, weil er trotz Brillianz einen schönen warmen Sound hat.

Der Verstärker an sich verfügt duch verschiedene anwählbare Verstärkermodelle und die eingebauten Effekte über eine große Palette an Sounds. Mir persönlich wäre da allerdings ein einziger vernünftiger Grundsound lieber, da ich nicht gerne vorm Verstärker hockend Knöpfe drehe, sondern lieber nur die Gitarre einstöpsele und spiele.
Das ist natürlich Geschmackssache.
Ich möchte nur gerne die Leute warnen, die so wie ich unterschätzen, wie verdammt laut das Teil ist. Schon wenn ich den Regler auf 4 stelle fangen Dinge im Raum an zu wackeln und Leute in der Umgebung sich zu beschweren.
Wer den Verstärker nur bei Auftritten oder im Proberaum benutzt freut sich darüber vielleicht, aber als Übungsverstärker zu Hause macht er mir damit oft Probleme , auch weil er sich nicht wirklich leise stellen lässt, da mann unter 2 gar nichts mehr hört und es darüber oft wieder zu laut wird.
Über die Verarbeitung kann ich nichts schlechtes sagen; es wirkt alles sehr wertig.

Meine persönliche Meinung nach dem testen: Der Cleansound des Verstärkers ist sauber und klar. Auch mit angeschlossenen Bodeneffekten super rein, kein rauschen oder andere Störgeräusche. Die internen Effekte haben mir wirklich gut gefallen obwohl ich natürlich wie viele andere auch Bodentreter verwende.
Das minus ist für mich hier der Verzerrer. Einfach nicht sauber. Töne überschlagen sich. Eher wie ein Sägen. Habe mit einer Gretsch und Gibson 369 darüber gespielt. Es egal wie ich ihn einstellte, es wurde nicht besser. Ich würde den Verstärker aber auf jeden Fall empfehlen wenn man Anfängt in die Musik einzusteigen. Der Preis ist einfach unschlagbar für das was Fender hier anbietet. Die Verarbeitung ist für mich auch ein klares Plus und somit für alle Einsteiger zu empfehlen.

Auch hier gilt wiedermal: Man muss auf den Preis schauen.
Und dafür bekommt man hier schon recht viel: Einen lauten, erwachsenen, gut aussehenden Amp. Aber klar muss auch sein: Die Dynamik und den Sound eines 3 mal teureren Röhrenamps bekommt man hier natürlich nicht, und manche Sound-Emulationen sind matschig bis unbrauchbar - einige sind wieder in Ordnung. Effekte sind OK. Und es steht immerhin Fender drauf. Meiner hatte mal Lautstärkeaussetzer wenn er heiß gelaufen ist - dann hat er nur geblinkt und nix mehr gemacht. Zur Reparatur geschickt - jetzt geht er wieder, offenbar eine Sicherung durchgebrannt. Aber zum Krach machen reicht er und für Anfänger keine ganz schlechte Wahl.