Fibracell Premier Baritone Saxophone 3.5

Ich spiele die Blätter auf dem Bariton- und neuerdings auch Alt-Saxophon. Am Tenor werde ich noch eines testen.
Da ich bei Auftritten mit meiner Band mehrere Saxophone und Klarinette spiele und bei den weniger gebrauchten Instrumenten die Blätter schnell trocknen, war ich schon lange auf der Suche nach einem Kunststoff-Blatt, dass im Klang den Rohrblättern entspricht.
Die Ansprache ist stets super leicht und sie sind auch nach längeren Pausen voll einsatzbereit. Die Blattstärken muss ich um 2 bis 3 Stärken höher wählen als normal. Am Alt spiele ich ein 4,5er Blatt auf einem Theo Wanne Durga Mundstück mit einer 8er Bahn und es ist mir noch etwas zu leicht. Am Bariton komme ich mit einem 3,5er Blatt auf einem Jody-Jazz DV 7 gut klar.
Die Blätter klingen hell, warm und sind nahe an ebenfalls hell klingenden Holzblättern dran. Sie entwickeln eine hohe Lautstärke, können aber auch sehr leise gespielt werden. Sie funktionieren auch im Flageolett-Bereich gut.
Die Fixierung des Blattes auf dem Mundstück ist mit Ligaturen aus Metall und auch auf Metallmundstücken schwierig, da sie leicht verrutschen.
Neue Blätter schmecken sehr bitter. Ich wasche sie vorher gründlich mit Seife ab. Dann ist der Geschmack weg.

Dies sind für mich immer noch die besten "künstlichen" Blätter am Markt. Die Form bleibt stabil und man kann sofort loslegen, unabhängig von Temperatur- oder Feuchtigkeitseinflüssen. Da ich verhältnismäßig eher selten Baritonsax spiele, kann ich mich damit auf ein funktionierendes Blatt freuen, auch wenn ich das große Horn mal für eine Woche im Koffer gelassen habe.
Die Stärkeangaben sind zunächst etwas irreführend. Die Blattstärke 3,5 ist als sehr leicht einzustufen. Die Unterschiede zu 4, bzw. 4,5 sind nicht sehr groß. Man sollte sich also die Mühe machen, selbst auszuprobieren.