Fishman Matrix Inf. Mic Blend Narrow

Ich war auf der Suche nach einem neuen Tonabnehmersystem für meine Nylonstringgitarre von Martin Seeliger ( Lakewood ). Da ich auf meinen Steelstringgitarren auch Fishman Matrix Tonabnehmer habe entschied ich mich für das Fishman Matrix Inf. Blend Narrow System also Pickup plus Mikro. Eingebaut hat es ein Gitarrenbauer, und das ist auch gut so, denn eine Konzertgitarre ist innen schon mal anders verbalkt und so muss das Mikro an eine andere Stelle. Ich habe die Gitarre jetzt live über einen AER gespielt und bin auch mal, um es zu testen, im Studio direkt ins Pult gegangen. Der Sound ist schon ziemlich gut, Klingt wirklich nach Gitarre und nicht nach dem typischen Piezo-Sound. Man muss sich aber ordentlich Zeit nehmen um die richtige Sound- Einstellung zu finden. Bin mir sicher das ist auch von Gitarre zu Gitarre unterschiedlich. aber das macht man ja auch gern. Das einzige was wirklich schwierig ist, sind die Rutschgeräusche auf den Basssaiten. Die übertragen sich doch stark. Also extrem sauber die Lagen wechseln oder mit geschliffenen Saiten spielen. Mir hat der Fishman weitergeholfen und deshalb würde ich ihn auch empfehlen.

Wenn man keine Erfahrung mit dem Handwerk hat, sollte man die Aufnehmer einbauen lassen. Viel Gefummel. Eine ergänzungsbedürftige Anleitung ist auf der Seite von fishman zu finden. Es gibt mehrere Einbaugehäusehälften der einzelnen Einstellteile, 1x "Blend", 1x Volume und Tone. Die Verwendung der Teile wird mit keinem Wort erwähnt und den Sinn muss man erraten.
Wenn man die mitgelieferten Teile verwenden will, muss man die Klebepads der im Lieferzustand vormontierten Gehäuse beschädigen, um an die erforderlichen Schrauben heranzukommen. Die befinden sich unter den Klebepads der Teile. Die Klebepads sind danach nicht mehr sinnvoll brauchbar. Die Lage der Schrauben wird auch nicht in der Anleitung erwähnt.
Die Gehäuse muss man je nach Gitarrenmarke bzw.Typ verwenden. Welche man nimmt muss man ausprobieren. Man kann aber ncht mal eben so ausprobieren. Es gibt unter Umständen Platzprobleme mit den jeweiligen Versteifungen "Bracing" unter der Decke. Bei der Martin HD28 oder ähnlich macht es Sinn, die Zubehörteile zu verwenden.

Bei der ersten Lieferung war der Piezoteil defekt. Ob nun der Sensor oder die Verstärkersektion defekt waren, konnte ich nicht feststellen. => Schneller und problemloser Austausch durch Thomann war kein Problem. Gute Kommunikation mit gut organisiertem Ablauf. Dafür ein Extralob an das Team. Aber schade um die zusätzlich aufgewendete Zeit.

Freudig öffnete ich die Austauschlieferung und machte mich an die Montage. Ich hatte ja durch Erfahrung gelernt. Es ging schneller. Mit kleinen Händen geht das. Da kann man sich ggf. auch helfen lassen.
Nach Anleitung wollte ich dann den Blendregler auf die Mikrofo seite stellen, um die Korrekte Lautstärkenballance zu justieren. Man hätte erwähnen können, dass der Schlitz der Potiverstellschraube nur 1,5mm breit sein darf. Ein Schraubendreher der dem Loch im Blendregler
entspräche, ist viel zu breit. Mit dem richtigen Werkzeug drehte ich das Poti nach links in Richtung Mikrofon. Es fiel auf, am Ende war nichts, kaum nocht Lautstärke. Ein paar Grad davor stimmte die Lautstärke dann fast aber es zischelte und brummte jedoch ein bisschen vor sich hin. Ein kleines Stück weiter zurück war es erträglich. Das Mikrofon erreicht jedoch nicht den Pegel vom Piezo-Sensor. Ich habe es jetzt so gelassen, weil ich den gleichen Aufwand nicht noch einmal betreiben möchte.
Das Preisleistungsverhältnis ist für mich nicht gegeben.
Der Klang ist unterm Strich als gut zu bezeichnen.
Als Verstärker dient der Fishman Loudbox Mini.

Das in der HB 12-string 421E macht an dem erwähnten Verstärker keine unnötigen Geräusche.

Das Teil habe ich in meine klasschie Gitarre eingebaut (Nylon-Saiten). Als ich fertig war war das Micro um ein Vielfaches lauter als der Piezo Pickup, der nur einen sehr sehr geringen Pegel hatte und somit gab es mächtige Störgeräusche weil man Gain und Master voll aufdrehen musste. Hab viel probiert und konnte die Ursache ermitteln:
Entscheidend war, dass mein Sattel ein klein wenig zu stramm im Schlitz saß. In der Anleitung wird darauf verwiesen, dass der Sattel rausfallen sollte wenn man die Gitarre so dreht dass das Schallloch nach unten zeigt. Das war bei mir nicht ganz so.
Aber es ist entscheidend wichtig, weil sonst der Druck, den sie aufgezogenen Saiten über den Sattel auf den PiezoPickup ausüben sollen sonst quasi in einen klemmenden (übertrieben formuliert) Sattel geht statt in den Piezo.
Und weiter: Die Sattelfläche, die auf dem Piezo aufliegt muss absolut plan sein, weil sonst die Lautstärke der einzelnen Saiten stark differiert. Diese Fläche absolut plan runterzuschleifen (damit der Sattelrohling die richtige Höhe hat) ist nicht easy.
Den Sound ausgewogen hinzukriegen: da musst Du Dir viel Zeit nehmen, probieren, probieren probieren. Das Verhältnis zwischen Piezo und Mikro und die Soundvariationen am Regler, wie Du anschlägst (soft oder hart) usw. Ich bin da auch ganz am Anfang.
Bisher: Das Ergebnis klingt schon prächtig, allerdings muss ich das nun in der nächsten Zeit auf der Bühne erproben.. Dann werde ich das hier vielleicht noch ergänzen.