Ich hatte meinen ersten Webster Sattel auf einer Hondo-II Pro LP aus den späten 70ern. Da hab ich bis heute wenig damit zu tun, er funtioniert einfach problemlos.
Ich hatte mir letztes Jahr einen bestellt, ohne eine Verwendung dafür zu haben.
Vor einiger Zeit lief mir eine "Sperrmüllgitarre" (eine Cimar LP, ebenfalls aus den 70ern) über den Weg, die arg ramponiert war. Eine fehlende Mechanik, ein Blechbügel statt Tailpiece, ein/aus statt Toggle,... Unter anderem fehlten die Ecken des Sattels. Da die Maße passten. Sowohl von der Breite, als auch von der Höhe ist der Framus Webster drop-in.
Nach dem anpassen der Bohrungen (7>8,5mm) für neue Mechaniken, dem Austausch des Tailpiece gegen eines einer 90er Korea Ibanez, der Neuverkabelung, einem Bundservice und einer langwierigen Reinigung, kam er dann beim Aufziehen der Saiten zum Einsatz.
Die Einstellbereiche und Genauigkeit (Gewindelänge und -steigung) sind absolut praxistauglich, auch wenn er nicht geklebt werden muss, hat er doch je einen Tropfen Leim links und rechts vom Halsstabloch ans Griffbrett bekommen.
Die Saitenlage ließ sich, wie bei den meisten alten Gitarren, ohne Schnarren sehr niedrig einstellen, und hier ist der große Vorteil, dass man nicht ewig lang nachkerben muss, bis es passt, sondern einfach jede Saite so in 1/4 Umdrehungen einstellt, bis man zufrieden ist.
Klanglich habe ich keinen wirklichen Vergleich, da die Gitarre vorher nicht wirklich spielbar war. Ich kann nur insgesamt sagen, dass die Gitarre trotz des geschraubten Halses extrem resonant ist, gutes Sustain bietet und jetzt trocken wie am Amp richtig gut klingt.
Wo die Maße passen, kein Tremolo im Spiel ist und keine Kompensation nötig ist, würde ich den Webster wohl wieder den meisten anderen Vorziehen, auf jeden Fall den vorgekerbten TusQs und Plastiksätteln. Ein aus dem Vollen, der Saitenführung folgender, auf die Saitenstärke angepasster Knochensattel oder die Schaffung eines Nullbundes ist deutlich mehr Arbeit.