ich habe in den letzten ~ 15 Jahren schon gute 20 davon verbaut. Beim ersten Mal hatte ich ja Angst um meinen alten Mexico Hals. Aber nix da. Ahorn und Palisander sind weit robuster als man denkt und die Sattel idR. ja nur punktuell eingeleimt. Ist ja (hoffentlich) kein Sekundenkleber.
Die Graphtechs gibts in verschiedensten Größen, Breiten, Höhen, mit verschiedenen Böden, Radien, etc. Ich habe inzwischen immer einen von jeder Sorte da, wenn nicht grade vergriffen, aber sie lassen sich ggf. auf gut adaptieren.
Mein letzter Einsatz z.B. war eine unspielbare (€ 60,- nicht HB) Bausatz-Strat, die einen halbwegs geraden Hals bekommen sollte, da ihr Body mit 1140g der leichteste vollmassive Stratbody ist, den ich kenne - angeblich Pappel - naja egal dunkelgrün gebeizt und dick lackiert.
Also im "tropischen Regenwald" einen € 40,- Ahornhals aus Shanghai bestellt und als besonders Leicht angepriesen wurde - Kein Wunder, ist ja auch vor lauter Halsstabfräsung und extraflachem Wizard D Profil fast kein Holz mehr unterm Griffbrett. Aber schön ist er. Aus der Wühlkiste bekam die Strat noch ein altes Wilkinson Trem und da an dem China-Hals der Sattel auf 6mm montiert war, gleich einen passenden GraphTech Sattel.
Das Ergebnis ist eine knapp über 2kg leichte Strat, die verdammt gut aussieht und echt gut alles mitmacht, was man ihr antut.
Bei den meisten Gitarren tausche ich die Sättel entweder weil sie ausgebrochen sind, viel zu hoch oder zu tief, falsch/zu weit gefeilt oder sich die Saiten ins billige Plastik gefressen haben.
Wenn dann mal die 10-15 Euro investiert sind, ist ein weiterer Satteltausch meist vom Tisch. Für die meisten Instrumente sind das schon nahezu perfekte Sattel. Nur bei meiner Ibanez Performer hat er garnicht harmoniert. Da hatte ich erst einen Ibanez Artist Graphtech drauf, der aber aufgrund der Konstruktion (etwa 70° Winkel am Übergang Griffbrett/Kopfplatte und breite Halsstabfräsung) hicht halten wollte und habe dann einen für eine Epi Les Paul probiert. Der ließ sich zwar super anpassen aber klang da nie so recht. Es fehlte einerseits an Sustain und andererseits, trotz korrekter Höhe, waren die offenen Akkorde immer unsauber.
Hier hat mir mein Gitarrenbauer einen "Vintage Bone" Rohling angepasst, auf dem die Saiten nicht gerade, sondern zu den Mechaniken hin im geeigneten Winkel aufliegen. Das ist dann nochmal ganz was anderes.
Inzwischen werden viele Instrumente der mittleren Preisklasse schon mit den - muss man ja sagen - sehr günstigen GraphTechs ausgestattet. Das ist auch gut so. Bei meiner Epiphone Paula "Classic" merkt man den Unterschied zur alten Studio deutlich, obwohl sonst nicht viel um ist.
Meine Gitarren haben, bis auf die Performer alle einen GraphTech-Sattel, die meisten meiner Freunde und Bekannten auch. Es ist kein Hexenwerk und sie kosten wenig Geld.
Einzig: das Herausfinden des passenden Sattels im Vorfeld ist mühsam bis teilweise unmöglich. Drum hab ich immer alle gängigen Typen da.