Fryette Power Station 100

Ich suche und verwende schon seit Jahren Attenuatoren (Marshall Power Brake, Marshall SE100, THD Hot Plate, TAD Silencer,...) aber bisher konnte nur der OX klanglich überzeugen.
Bei meinem Lieblingsamp, dem Marshall 1974x gehen beim OX allerdings  ab Stufe 2 deutlich Höhen und Dynamik verloren. Und das ist genau der Bereich, den ich zu Hause nutze. Deshalb habe ich mir als Alternative die Power Station 100 zugelegt.

Was mir als erstes aufgefallen ist, ist das die Power Station 100 ganz schön Gewicht hat. Getestet habe ich sie natürlich an meinem 1974x. Und was soll ich sagen? Ich finde die Power Station 100 klingt großartig. 
Schön transparent, die Dynamik bleibt, auch wenn ich die Lautstärke deutlich reduziere. Und durch die kleinen Soundhelfer Presence, Depth, Brite, Warm lassen sich tonale Abweichungen dezent anpassen, ohne den Klangcharakter zu verändern.
Super ist auch, dass das Gerät einen Bypass hat, sodass man den Originalklang immer wieder aufrufen, mit den "reduzierten" Klang abgleichen und mit den Soundhelfern ggf. dann anpassen kann.
Und zu guter Letzt ist die Lautstärke Regelung stufenlos, was ich beim OX sehr vermisse.
Alle anderen Funktionen (Verstärkung, FX Loop,...) habe ich nicht ausprobiert, weil ich diese Funktionen nicht brauche.

Der OX hat ohne Zweifel auch seine Stärken und ich werde ihn auch weiter nutzen aber die Power Station 100 ist mit seinen Features der best klingende Attenuator, den ich ja hatte.

und ich habe einige.. Wenn man seine geliebte Amp Heads nicht am perfekten Sweet-Spot der Röhren oder Settings ausspielen kann, kommt die Powerstation in Spiel. Dazu auch noch eine FX send + return den viele Vintage oder Combo Amps gar nicht haben. Line Out ist auch nett. Das können aber andere besser.
Die PS-100 verändert den Klang des Amps auch in Clean (was mit wichtig war) nicht wahrnehmbar (wenn überhaupt vielleicht "etwas" weniger untere Mitten / das kann man aber am Amp nachregeln oder man versucht die Voicing- Switches auf der PS-100) und prizipbendingt etwas weniger Kompression als direkt vom Amp (die PS-100 ist ja keine Soak im klassischen Sinne, sondern eine Art Reamping Technologie mit eigenen sehr neutral klingenden Röhren, die das eigehenden Signal aufbereiten - daher klingt die PS-100 auch in jeder Lautstärke gleich gut) . Sie hat 2 Settings (rot + grün) die man unterschiedlich einstellen (Voicing-Switches, Lautstärke) kann und manuell oder mit Footswitch ansteuern kann. Entweder als Boostchannel oder als andere Klangfarbe wie ich es verwende um zB.: zwischen Single Coils und Humbuckern etwas "Ausgleich" zu schaffen. Ideal wären hier 2 echte Kanäle die man auch auf 2 verschiedene Amps switchen kann - leider ist die PS-100 jedoch eine Mono-Konzept. Über die Line -Outs kann man aber mit externen Amps ein Mono - Wet/Dry/Wet Set Up verwicklichen. Was mir nicht gefallen hat, ist die Tatsache, daß bei meinem Gerät die FX-Umschaltung deaktiviert war, ich also erst einen TRS-Footwitch organisieren musste um die Funktion überhaupt testen zu können.
Ach - ja : und sie hat einen "relativ" leisen Lüfter der im Studio leider zu hören ist, live natürlich kein Problem.

Nicht billig, aber mit Abstand der beste Attenuator auf dem Markt! Der Sound ist gut, lediglich die Mitten werden ganz leicht entschlackt. Das kommt bei manchem Amp (z.B. bei meinem sehr mittigen Bogner Atma) sogar ganz gut. Bitte nicht falsch verstehen, die Soundbeeinflussung ist minimal und fällt nicht wirklich ins Gewicht; alle, auf dem Markt erhältlichen Powersoaks färben den Sound wesentlich stärker.
Mit der Fryette Power Station100 lässt sich der 100er Plexi im Wohnzimmer bei Zimmerlautstärke spielen und es klingt immernoch gut! Die Kanalumschaltung ist hervorragend für den Wechsel zwischen Rhythmus und Solo geeignet und das Gerät hat sogar einen Effektweg. Damit kann man bei Amps, die keinen Effektweg besitzen (z.B. ein alter Plexi oder JCM800) Effekte seriell in den Effektweg einschleifen.

Ich besitze einen Marshall SV20H der bekanntlich 20 Watt Maximalleistung hat und auf 5 Watt reduziert werden kann. Wer meint dass die Reduzierung des Amps auf 5 Watt die Lösung für leises Üben zu Hause ist, der hat wahrscheinlich schon einen Hörschadenl
5 Watt Röhrenleistung sind noch viel zu Laut. Na ja, mal geschaut was es denn da so alles gibt um den Amp in Wohnzimmer gerechter Lautstärke zu spielen. Da bin ich dann bei der Fryette Power Station 100 hängen geblieben.
Das Teil ist genial. Die Fryette Power Station 100 hat natürlich einen stolzen Preis. Aber man wird dafür belohnt. Das Teil macht nicht nur den Amp leiser sondern man hat nun 2 Kanäle mit eigener Klanganpassung sowie unterschiedlicher Lautstärkenregelung zur Verfügung. Einen zusätzlichen Einschleifweg gibts dazu noch obendrauf. Des Weiteren ist die Fryette Power Station 100 auch als Röhrenendstufe sehr gut brauchbar.
Was mich als Röhrenampfetischist absolut überzeugt, man hat keine Dynamikverluste sowie Klangverluste. D.h. mein Marshall SV20H klingt auch mit Fryette Power Station 100 absolut fantastisch.
Zur Verarbeitung des Teils kann man nur sagen, da hat Fryette nicht gekleckert. Absolut top.

Fazit: Der Preis ist hoch, aber dafür erhält man eine hervorragende Leistung für sein Geld. Damit bekommt man jeden Amp-Bolieden unter Kontrolle.
Daumen hoch!!!!!

Ich reinige meine Ohren seit 1992 mit Marshall (JCM 800, JCM 900, SLP). Seit damals habe ich so ziemlich jede Neuigkeit auf dem Attenuator Markt Europas entweder selbst besessen oder zumindest getestet. Zuletzt habe ich die preiswerte Bugera Power Soak PS 1 genutzt weil es eh Wurst ist (klanglich, die Erwartungen in Attenuatoren sind nach unten geschraubt ) - zum Trainieren reichts. Nach dem ich jetzt über ein Jahr um die Anzeige der Powerstation herumgeschlichen bin, hab´ ich mir gesagt: "Sch... drauf" und das Ding gekauft. Ich benutzte PS100 zum leiser machen von großen Amps und zum lauter machen von kleinen Amps. Dabei finde ich die Stufenlose Lautstärkenregelung erstklassig. Alles in Allem - ich bin geplättet