Gewa Swab Baritone Saxophone

Die Schnecke am Bari nicht zu säubern konnte ich mir nicht gut vorstellen, reinige ich doch meine anderern Saxohone auch nach dem Spielen mit Durchziehwischern. Also wollte ich das bei meinem neuen Bari auch gleich so handhaben. Die Wasserklappe unterhalb der Schnecke tröpfelt zwar, aber da muss man auch erst mal das Bari etwas nach links kippen und auch dann bleibt noch genügend Feuchte in dem Siphon stehen.
Ich verwende den Wischer so, dass ich die Schnur mit den Kugeln oben in die Schnecke fallen lasse, dann das Bari über Kopf so drehe, dass das Teil nach und nach durch die anderen Windungen fällt, bis es im Korpus angekommen ist. Dann angele ich die Schnur unten zum Schllbecher wieder heraus. Jetzt setze ich das Bari in seinen Ständer und ziehe vorsichtig an der Schnur, wobei ich den Lappen oben zur Schnecke vorsichtig und nach und nach nachschiebe. Er ist in der Tat ein bisschen dick, von daher drehe ich ihn etwas zusammen, dann passt er nach und nach durch.
Wenn man durch die Schnecke durch ist, kann man ihn ganz leicht wieder zum Schallbecher hinherausziehen. Im Korpus ist keinen nennenswerte Feuchte nach dem Spielen, liegt wohl doch an der voluminösen Bauart. Aber aus dem S-Bogen und der Schnecke holt man doch noch einiges heraus, was nicht so darin trocknen sollte.
Hört sich kompliziert an, ist nach einigen Malen aber ganz schnell und einfach gemacht.

Einen Wischer durch ein Bari durchzuziehen, ist eine kleine Herausforderung. Gewicht in den Trichter, den Stoff schon mal hinterherschieben, aber am Becher festhalten. Sax auf den Kopf drehen, hinhören, ob das Gewicht bis zur Schnecke runterklötert, dann nochmal weiterdrehen, aber die Richtung beachten, damit das Gewicht in den ersten Bogen rutscht und ein letztes Mal drehen und hoffen dass das Gewicht nun auch oben rauskommt. Jetzt beherzt am Band ziehen. Das Mikrofasertuch passt gerade so mit nicht unerheblichem Widerstand hindurch. Das Band ist allerdings auch langstreckig und robust angenäht, ein Abreißen erscheint mir unwahrschenlich zu sein. Warum zwei! Messing-Gewichte mit einem kleinen Abstand dazwischen vorhanden sind, erschließt sich mir nicht. Ein einzelnes, doppelt so schweres Gewicht würde auch wohl funktionieren, aber vielleicht hat man Sorge, dass es Beulen verursacht, wenn man es aus Versehen irgendwo auf das Sax fallen läßt. Der Wischer ist bisher nicht steckengeblieben, nachdem ich ihn nun schon etliche Male durchgezogen habe. Waschen kann man ihn auch, wenn er anfängt zu müffeln. Habe ich ausprobiert. Fazit: Er tut was er soll: Wischen. Das Durchziehen will geübt sein, ist aber auch immer eine kleine "Show" am Ende der Veranstaltung. JEDER fragt amüsiert, was man da eigentlich mache...

Ich gebe dem Bari Wischer 5 Sterne, weil er tut, was er soll und er der einzige ist, den ich bisher am Markt gefunden habe.

Die Schnur ist lang genung, die Gewichte schwer genug (und ich vermute 2 kleine Gewichte kommen besser um die Windungen gehen).
Dass die Gewichte blank sind, ist etwas unschön.
Die Dicke des Stoffes passt auch, selbst der neue Wischer geht problemlos durch.

Allerdings scheint es eine Weltanschauung zu sein, ob man ein Bari mit dem Durchziehwischer reinigt, vor allem wegen der Gefahr des Steckenbleibens. Mein SaxDoc hat mir davon abgeraten, andere wiederum schwören darauf.
Alternativ kann man nur die Schnecke mit einem "form-flexiblen Wischer" reinigen, den ich hier bei "T" leider noch nicht gefunden habe...