Dieser Knochenrohling ist für eine Konzertgitarren-Stegeinlage oder bis zu zwei Fender-Sättel geeignet.
In den letzten Jahren habe ich zahlreiche Western- und Stromgitarren mit individuellen Sätteln (und bei den Westerngitarren auch Stegeinlagen) aus Knochenrohlingen ausgestattet und bin mit dem Material hochzufrieden. Wirklich hochzufrieden. Es lässt sich sehr gut sägen, feilen, schleifen und polieren, ist knochenhart und verleiht der Gitarre etwas mehr Sustain und mehr Stimmstabilität im Vergleich zu Plastik. Die optischen Vorzüge haben gewiss auch ihren Reiz. Grundsätzlich ist der Austausch von Plastikkomponenten gegen Knochen bei jeder auch noch so einfachen Gitarre empfehlenswert.
Alles, was Du für die Bearbeitung einer Knochen-Stegeinlage brauchst, ist eine Feinstaubmaske, eine kleine Säge, eine Schleifmaschine (alternativ einen guten Schleifaufsatz fürn Akkuschrauber, aber mit einer Kombi-Trocken-Nass-Schleifmaschine bzw. einem Doppelschleifer geht es wesentlich schneller und viel einfacher), außerdem brauchst Du etwas Geduld und Gefühl. Zuerst markierst Du mit einem Bleistift auf dem Rohling, wieviel Material runter muss. Der Rohling lässt sich übrigens am besten sägen, wenn Du ihn in einen Schraubstock spannst. Freihändig macht das keinen Spaß. Wenn Du ihn auf die richtige Länge und ggf. Höhe zugesägt hast, beginnt das Schleifen an allen Seiten. Bedenke, dass die Oberseite (die später Kontakt zu den Saiten hat), spitz-rund geschliffen werden sollte. Eine Mensurkompensation in der Stegeinlage ist bei Konzertgitarren in der Regel nicht erforderlich, das lässt sich notfalls aber auch nachträglich erledigen. Schleife immer nur eine sehr kleine Schicht ab, bis die Einlage passt. Es kann leicht passieren, dass man versehentlich zuviel abschleift, und dann ist der Rohling für die Tonne.
Tipp: Stegeinlagen herstellen kann fast jeder, das Anfertigen von Sätteln überlasse man als Laie besser dem versierten Fachmann, zumal dieser über die gebotene Erfahrung und die unverzichtbaren (sauteuren) Sattelfeilen verfügt. Es kann aber auch für Laien lohnenswert sein, sich die hohe Kunst des Sättelbauens anzueignen. Sooo schwer ist's nicht.
Momentan bereite ich eine erhaltenswerte Konzertgitarre aus den 80ern auf. Das Teil ist in einem ordentlichen Zustand, hat aber keinen Sattel und auch keine Stegeinlage mehr, also bestellt ich aufgrund meiner guten Erfahrungen mit dem Material entsprechende Knochenrohlinge.
Diese Stegeinlage hier ist etwas dicker als in der Produktbeschreibung angegeben, und leider auch etwas ungleichmäßig. Statt 3,3 mm (was exakt gepasst hätte), sind es zwischen 3,45 und 3,56 mm - dies erfordert einen zusätzlichen Arbeitsschritt, ist aber nicht weiter tragisch... nur etwas nervig.... und führt zu einem Punkt Abzug in der Verarbeitung.
Das Längen- und Höhenformat ist mit konstanten 105,00 mm x 12,12 mm in Ordnung.