Anschlüsse:
Die Hammond-Orgel B-3 gehört zu den ganz großen Klassikern der Musik. Ab den 1960er Jahren etablierte sie sich in vielen Musikrichtungen von Jazz über Rock und Soul bis hin zu Reggae. Mit ihrem markanten Sound hat sie unzählige Songs geprägt. Da Gewicht von fast 200 kg machten den Transport allerdings zur Herausforderung. Das hat sich inzwischen geändert: Die neuen Hammond-Instrumente arbeiten mit moderner und "leichter" Technik, was die Keyboards viel portabler macht. Außerdem verfügen sie über MIDI und Speichermöglichkeiten. Das Model XK-5 bleibt aber eine echte Vollblut-Orgel: Mit aufwendigen Algorithmen bildet sie den klassischen Klang in all seinen Facetten nach und bringt dazu die passenden Effekte sowie eine aufwendige Leslie-Emulation mit. Die Hammond XK-5 lässt sich zudem vielseitig ausbauen.
Die XK-5 arbeitet mit virtuellen Tone Wheels (MTW), die die elektromechanische Klangerzeugung der alten Hammond-Modelle B-3, C-3 und A-100 emulieren. Sie bildet daneben auch die Frequenzteiler-Technik und eine Pfeifenorgel nach und eröffnet so ein noch größeres Klangspektrum. Das einmanualige Keyboard verfügt über fünf Zugriegelsätze – je zwei für Manual und Pedal, oben und unten. Die Steuerung der drei Sektionen funktioniert direkt über das Instrument. Durch den Anschluss weiterer MIDI-Keyboards können die Upper-, Lower- und Pedal-Sektionen parallel gespielt werden. Das Multi-Contact-System der Waterfall-Tastatur erlaubt die Anpassung des Zeitversatzes bei gespielten Noten sowie der Reihenfolge der Fußlagen. Neben dem virtuellen Scanner-Vibrato/Chorus, dem regelbaren Leslie und dem Multi-FX ist auch ein echter Tube Preamp integriert.
Natürlich bieten alle modernen Workstations gute Orgelsounds, die für viele Anwendungen ausreichen können. Doch wenn die Orgel das Hauptinstrument des Keyboarders ist oder in bestimmten Songs einen essentiellen Part einnimmt, lohnt es sich, dafür ein hochwertiges Einzelinstrument einzusetzen. Die direkten Steuermöglichkeiten der Zugriegel sowie Orgel- und Leslie-Funktionen gestalten die Performance anspruchsvoller Keyboarder sehr ausdrucksstark. Dank der Feinheiten im Klang verleiht die XK-5 den Songs mehr Seele, als dies etwa mit Sample-basierter Tonerzeugung der Fall ist. Sowohl das intime Jazz-Ensemble als auch die klanggewaltige Prog-Rock-Band profitieren von den Qualitäten des spezialisierten Instrumentes.
Laurens Hammond entwickelte auf Basis eines von ihm erfundenen Synchronmotors die erste elektromechanische Orgel, die 1935 präsentiert wurde. Mit sogenannten Tone Wheels wurden Töne für die einzelnen, über Zugriegel kombinierbaren Fußlagen erzeugt, was im Grunde einem additiven Synthesizer entsprach. Das Instrument sollte ein Ersatz für sakrale Pfeifenorgeln sein, fand aber bald Eingang in die Unterhaltungsbranche und Musik wie Gospel und Jazz, später auch Soul, Rock und Reggae. Vor allem die Modelle B3, C3 und A100 fanden große Verbreitung und waren trotz des enormen Gewichtes zusammen mit den Leslie-Rotationslautsprechern unverzichtbare Live-Instrumente. Die Firma wurde 1986 von Suzuki übernommen. Die Klangerzeugung ist inzwischen digital und die Firma baut neben modernen Versionen der Orgel-Klassiker auch Stage Keyboards und Leslie-Speaker.
Als einmanualiges Instrument lässt sich die XK-5 in einem Case oder Softbag problemlos mit auf Tour nehmen. Sie ist leicht, robust und bringt das originale Spielgefühl der klassischen Orgeln mit. Die Orgel lässt sich auf Wunsch noch weiter ausbauen. Am besten wird sie dazu an einem festen Standort genutzt, es sei denn, man verfügt über die entsprechenden Transportmöglichkeiten. Wird die XK-5 in den XLK-5-Unterbau eingesetzt, verwandelt sie sich in ein zweimanualiges Instrument. Passend dazu gibt es von Hammond den Holzständer STXLK-5W mit gedrechselten Beinen sowie den Notenständer MR-5W. Beide folgen dem nostalgischen Look der B-3. Der optionale Schalter CU-1 (Half-Moon) erlaubt die originalgetreue Steuerung des Leslie-Effektes. Die Königsklasse erreicht man mit dem Bass-Pedal XPK-250W, dessen Holzpedale in Fächerform angeordnet sind. Näher kommt man an eine Hammond B-3 wohl kaum heran.