Ich habe schon so manche hochpreisigere Harp zerblasen, weil meine Kollegen in den diversen Rock/Blues und Jazzbands auch nicht gerade leise sind und ich mit meiner Performance da auch mithalten will und kann. Bei diesen Harley Benton Blues Harps spart sich der Hersteller offenbar das Feintuning in der Endkontrolle, das dann ja wohl diesen überaus günstigen Preis verursacht. Im Material kann ich eigentlich keinen großen Unterschied zu den Lee Oskar und Hohner Pro Harps feststellen, die Ansprache der Zungen schwankt jedoch von Bluesharp zu Bluesharp der gleichen Tonart. Der versierte Bluesharper kann das dann selbst einstellen, der Anfänger könnte das lernen, Stichwort: Löseabstand der Stimmzungen. Meine Erfahrung bei nur zwei gleichzeitig gekauften Harps: out of the box waren bei der einen Harp die Draw-bendings schwierig, die Blow-bendings sehr schwierig bis garnicht zu schaffen, während bei der anderen Harp die Bendings sofort ohne grössere Probleme funktionierten. Vom Klang entsprechen sie etwa den Lee Oskar, Hohner Pro Harp/Special und Folk Blues Modellen, was ja kein Wunder ist, da die Materialien gleich sind. Ich denke, wenn ich mir von meinen Vorzugs Tonarten jeweils mehrere Bluesharps kaufe und die dann selektiere und feintune fällt der eventuelle Zungenbruch auf der Bühne auch nicht so sehr ins monetäre Gewicht. Positiv: Die Messing-Stimmplatten sind 9-fach mit dem Kunststoff-Kanzellenkörper verschraubt, was die Tonkanäle luftdicht voneinander trennt. Alle 12 Tonarten sind erhältlich. Negativ: Wie schon erwähnt, die mangelnde Endkontrolle, bei dem Preis und das entsprechende KnowHow vorrausgesetzt: durchaus verschmerzbar! Mein Fazit: für den Anfänger spielbar, wenn er mehrere Harps zur Auswahl hat, für den erfahrenen Blues-Harper sollten diese Harps spieltechnisch und klanglich auch kein Problem darstellen.