Harley Benton Blues Mundharmonika in D-Dur

Schon klar, wie hier schon mehrfach angemerkt ist für unter 5 Mücken nicht viel zu erwarten, und genau das kriegt man dann eben auch. Sound, Ansprache, alles nix. Man braucht viel Luft für laue und unsaubere Töne. Und Overblowing ist grundsätzlich eher riskant, was die Stimmung angeht.

Jetzt ist aber auch nicht so, dass die Harp komplett unspielbar wäre. Um nachts mal besoffen die Kneipe zu rocken (oder so) langts allemal; halt ein Gerät, dass man bedenkenlos und ohne schlechtes Gewissen ständig in der Hosentasche mit sich rumtragen kann, und wenns kaputt geht ist das dann auch egal. Für die Bühne ist das aber definitiv nichts, und wer ne Einsteigerharp sucht, sollte davon aber sowas von die Finger weglassen, sonst verliert man ja direkt die Lust!

Als Schrammelharp für unterwegs finde ich die Benton aber durchaus okay, ich meine, die kostet nicht viel mehr als ein Bier, also warum nicht?!

Ich bin gelegentlicher Mundharmonikaspieler über Nackenbügel und spiele gleichzeitig Gitarre und singe dazu. Wir bringen Rolk und Country Songs. Da hab ich mir gedacht diese Benton Mundharmonikas zu probieren.

Der Preis scheint ja interessant zu sein vergleichen mit den bekannten Marken. Wenn diese Benton Mundharmonkas neu sind, finde ich die Bespielbarkeit und Ansprache eigentlich sehr gut. Leider ist die Intonation sehr merkwürdig. Manchmal klingt es ziemlich 100% rein, manchmal recht schräg. Da kann man alles versuchen was man will. Ich denke dass hat was mit der Temperatur zu tun und den Materialien die sich ausdehnen und die dann die Tonhöhen verändern. Dieses Verhalten habe ich aber auch mehr oder weniger auf anderen Bluesharps festgestellt die eine bekannten Markennamen tragen, aber nur im unteren Preissegment. Im oberen Preisniveau der Markenharps merkt man deutlich die gleichbleibende Intonation, allerdings kosten diese auch 4 bis 6 mal mehr.

Fazit: wen es nicht stört dass auch schiefe Töne manchmal rauskommen die der Harp zuzuschreiben sind, der macht ein Schnäppchen mit den Bentons

Die Harley Benton benutze ich neben meinen Lee Oskar Harps als "Ersatzharp" bei Reparaturfällen. Für knapp 4 Euro wird man wohl nicht die selbe Qualität wie bei einer Harp für mehr als 20 € erwarten. Wenn man schon halbwegs spielen kann, so wird man auch der Harley Benton passable Töne entlocken können. Anfängern würde ich vom Kauf abraten, da gerade Bendings schwerer zu spielen sind und so einem vielleicht gleich zu Beginn dieses schöne Hobby vergrault wird.
Die Verarbeitung ist gut, auch die Haltbarkeit ist ok. Fazit: Wenn noch ein paar Euro bis zur magischen 25 Euro Grenze fehlen, kann man die Harley Benton getrost mit dazu legen, als Ersatzharp ist sie ok.

Vieles von dem, was ich zu sagen hätte, ist hier schon geschrieben worden und muss nicht ausführlich wiederholt werden. Anfängern, die ernsthaft üben wollen, würde ich jedoch von dieser Harp abraten, da sie deutlich schwerer zu bespielen ist, als ein hochwertigeres Instrument. Trotzdem.. sie ist immerhin bespielbar und durchaus tauglich, wenn man einfach mal ausprobieren möchte, ob man überhaupt einen Zugang zum Harpspielen hat.

Ich besitze verschiedene HB-Ausführungen und nehme sie immer gerne mit zu Partys, damit ich auf das übliche "Darf ich auch mal probieren" nicht meine guten Harps aus der Hand geben muss.

Fazit: schön für die Hosentasche im Sinne einer "Strandgitarre" oder um mal ein bisschen rumzuprobieren.